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Photo: Jakob Studnar

Jörg Juretzka

Frage: Warum Krimis?

J. Juretzka: Mal versucht, veröffentlich worden und hängengeblieben.

Frage: Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?

J. Juretzka: Zu einem erschreckend hohen Anteil die reine Zumutung.

Frage: Wer ist überschätzt?

J. Juretzka: Der Grossteil. Es sollte viel weniger auf den Markt geschmissen werden.

Frage: Wer ist unterschätzt?

J.Juretzka: Der Rest. Qualität braucht eine erheblich bessere Förderung.

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

J. Juretzka: Definitiv. Ich versteh die der Frage zugrunde liegenden Komplexe nicht.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

J. Juretzka: Zwangsläufig. Dies ist die Königsdisziplin. Jeder Schriftsteller mit ein bisschen Rückgrat sollte mal einen vorlegen.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

J. Juretzka: Die Bratpfanne. Gusseisern und damit die Mutter aller stumpfen Gegenstände.

Frage: Mord – muss das sein?

J. Juretzka: Wenn wir im wahren Leben schon nicht töten dürfen ...

Frage: Warum schreiben Sie?

J. Juretzka: Weil ich muss, will, kann.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

J. Juretzka: Na, die Zukunft ist es jedenfalls nicht.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

J. Juretzka: Immer da, wo grad was los ist. Und Kryszinski mittendrin.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

J. Juretzka: Ohne wäre schlecht.

Frage: Sex im Krimi?

J. Juretzka: Am liebsten jede zweite Seite. Und scheiss auf den Spannungsbogen.

Frage: Wenn ja, warum?

J. Juretzka: Liest sich meist flotter als das ewige: "Wo waren Sie am Abend des dreizehnten um ...".

Frage: Wenn nein, warum?

J. Juretzka: –––

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

J. Juretzka: Bestimmt. Irgendwo.

Frage: Für wen schreiben Sie?

J. Juretzka: Für die Leute, die meine Bücher lesen.

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

J. Juretzka: "Heute versuchen wirs mal ganz ohne". Haut leider nie hin.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

J. Juretzka: Nein und keine Ahnung.

Frage: Wo schreiben Sie?

J. Juretzka: In einer chaotischen Zehn-Quadratmeter-Hucke, unter deren Fenster alle drei Minuten ein Blaulicht verbeijault. Sehr inspirierend.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

J. Juretzka: Ungefähr so, wie mich das Rad am Fahren hindert.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

J. Juretzka: "Karlsson vom Dach" von Astrid Lindgren. 'Korpulenter, untersetzter Mann unbestimmten Alters sucht regelmässig und ohne Wissen der Eltern einen Minderjährigen in dessen Schlafzimmer auf.' Sollte man heute mal zu veröffentlichen versuchen, sowas.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?
J. Juretzka: "Die Blauen Blumen" von Raymond Queneau. Ah, und "Winnie-The-Pooh" von A.A. Milne. Dieser Esel und ich ... Wir könnten Brüder sein. Zwillinge, gar.

Frage: Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?
J. Juretzka: Highsmith / Chandler.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?
J. Juretzka: "Snatch" von Guy Ritchie.

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

J. Juretzka: Das hängt stark von der Tageszeit ab.

Frage: Kochen Sie?

J. Juretzka: So gut wie täglich.

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

J. Juretzka: Pizza!

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

J. Juretzka: Feinrippunterhose, gut eingetragen.

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

J. Juretzka: Ballsport ödet mich an.

Frage: Frauen/Männer – ist das wichtig für Sie?

J. Juretzka: Wenn's ins Bett geht, schon.

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?
J. Juretzka: Kniesburg an der Pfruntz.

Frage: Ihr Lieblingsland?

J. Juretzka: Schottland.

Frage: Was lieben Sie?

J. Juretzka: Kühle, klare Tage mit interessanter Wolkenbildung.

Frage: Was verabscheuen Sie?

J. Juretzka: Zuviel, es hier aufzulisten.

Frage: Beste Schulnote – worin?

J. Juretzka: Kunst. Ich konnte machen, was ich wollte, es gab immer 'ne Eins.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

J. Juretzka: Mathe, Mathe, Mathe. Und Mathe.

Frage: Ihr Traumberuf?

J. Juretzka: Anstreicher. Am Eiffelturm. Auch wenn dieses verkackte Braun ziemlich scheusslich ist. Ich wär ja eher für Türkis.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

J. Juretzka: Immer noch besser, als am Telefon gelöchert zu werden.


Jörg Juretzka
Jörg Juretzka war schon immer für seine ausführlichen curricula vitae bekannt (s. Broschüren zu diversen Criminale-Veranstaltungen).

O-Ton Jörg Juretzka: "1995 in Mülheim a.d. Ruhr geboren, 18 Jahre herangewachsen, 18 Jahre gelebt und dann das Schreiben angefangen".

Hauptfigur in Jörg Juretzkas Kriminalromanen ist Kristof Kryszinki, Privatermittler aus Mülheim an der Ruhr. In "Enzi@n", einem e-mail-Krimi den J. Juretzka zusammen mit Roger M. Fiedler 2001 vorlegte, treffen die Helden der beiden Autoren, Kristof Kryszinski und Fiedlers Igor Gorski aufeinander.

Auch Jörg Juretzka kann auf einige Krimipreise und Nominierungen zu Krimipreisen zurückblicken:
1999, Deutscher Krimi Preis (2. Platz, national) für "Prickel"
2002, Deutscher Krimi Preis (3. Platz, national) für "Der Willy ist weg"
2003 wurde "Fallera" für den Friedrich-Glauser-Preis - Krimipeis der Autoren in der Sparte Roman nominiert
2004 wurde "Equinox" ebenfalls für den Friedrich-Glauser-Preis - Krimipreis der Autoren in der Sparte Roman nominiert.


Homepage: ––– [Hamwernich. JJ]

Die Krimis:
1998, Prickel. Rotbuch 1091
2000, Sense. Rotbuch 1109
2001, Der Willy ist weg. Rotbuch 1118
2002, Fallera. Rotbuch 1125
2003, Equinox. Ullstein 25684
2003, Equinox. Ullstein 25929
2004, Wanted. Ullstein 25985

zusammen mit Roger M. Fiedler:
2001, Enzi@n. Book on Demand

Stand: 29.3.2004

© Gisela Lehmer-Kerkloh & Thomas Przybilka

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
Buchhandlung Missing Link
Zweigniederlassung Bonn
Thomas Przybilka
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53113 Bonn
Fax: 0228 - 24 21 385
Tel: 0228 - 24 21 383
e-mail: [email protected]
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime, bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs), sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag



Die Befragungen von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
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Alfred Miersch
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