Die Befragung von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka
Ein Service der Alligatorpapiere.


Silvia Kaffke



Frage: Erinnern Sie sich noch, wann Sie Ihren ersten Kriminalroman gelesen haben ?

Silvia Kaffke: Eigentlich müssten dass "Die ???" gewesen sein – oder "Kalle Blomquist" oder "Emil und die Detektive". An den ersten "erwachsenen" Krimi erinnere ich mich nicht mehr, vermute aber einen Agatha Christie. Eindrucksvoll während meiner Teenie-Zeit fand ich "Marnie" (wurde auch später einer meiner Lieblingsfilme) und die Buchvorlage für "Das Mädchen am Ende der Straße", die ich vor der Verfilmung gelesen habe.

Frage: Was interessiert Sie an Kriminalliteratur?

Silvia Kaffke: Mal die menschlichen Abgründe – was Menschen Menschen antun können und warum. Darum drehen sich ja auch meine Bücher. Ein anderes Mal raffinierte und verblüffende Pläne und Konstruktionen, bei denen ich mich frage, wie viel kriminelle Energie der Autor eigentlich hat – und ich neidisch bin, weil mir so etwas nicht einfällt.

Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?

Silvia Kaffke: Ich habe lange Zeit hobbymäßig und unveröffentlicht Science Fiction und Fantasy geschrieben und dachte, gar nicht in realistischen Settings schreiben zu können. Aus Geldnot habe ich Zeitschriftenstories geschrieben – die berühmten "abgeschlossenen Romane", die wir so gerne beim Arzt oder Friseur lesen. Natürlich unter Pseudonym (was ich nicht verrate). Ein, zwei Kurzkrimis waren auch dabei. Das hat mich dazu gebracht, es 1996 auch mal mit einem Kriminalroman zu versuchen. Den habe ich einem Agenten geschickt, der ihn gut geschrieben, aber unverkäuflich fand. Er machte mir ein paar marktgerechte Vorgaben, die ich nach einigem Murren umsetzte. Heraus kam "Messerscharf", das er zwei Verlagen anbot – der zweite, Fischer, nahm es dann.
Allerdings wäre ich ohne Jacques Berndorfs Eifelkrimis nie dahin gekommen. Denn bis ich Anfang der 90er "Eifel-Blues" gelesen hatte, dachte ich, wie leider viele Leser heute noch, dass ein Krimi nur aus dem angelsächsischen Sprachraum kommen kann. Die deutschen Krimis bis dahin, also z.B. -ky hatte ich zu meiner Schande nicht gelesen

Frage: Warum schreiben Sie Krimis?

Silvia Kaffke: Weil Krimi das Gerüst für alle möglichen anderen Genres, andere Zeiten und gar andere Welten dienen kann. Er kann soziale Themen transportieren, Reiseführer sein, historischer Roman, Comedy, Melodram, oder aber – wie bei mir, eine schöne Liebesgeschichte.

Frage: Seit wann schreiben Sie Kriminalromane?

Silvia Kaffke: Seit 1996.

Frage: Ihre erste Krimi-Veröffentlichung ?

Silvia Kaffke; "Messerscharf", 2000, Fischer Taschenbuch Verlag.

Frage: Als deutsche Autorin: Was bedeutet deutsche Krimininalliteratur für Sie?

Silvia Kaffke: Kampf um Anerkennung und überhaupt wahrgenommen zu werden. Eine kleine Gruppe von wirklich guten Autoren und Autorinnen mit hervorragenden Romanen – nicht unbedingt immer nur die, die von der Kritik wahrgenommen werden. Wenig Mitte, leider viel schnellproduzierter Schrott auf amateurniveau, der lediglich die Eitelkeit des Autors befriedigt.

Frage: Gibt es einen Krimiautor / eine Krimiautorin, der oder die Sie beeinflußt hat?

Silvia Kaffke; Berndorf, einfach weil er da war und mir zu dem Zeitpunkt bewusst machte, dass man in Deutschland als Deutscher deutsche Krimis schreiben kann.

Frage: Bilden Sie in Ihren Kriminalromanen die Gegenwart ab?

Silvia Kaffke: Bisher schon, aber nicht, um "Botschaften" oder Gesellschaftskritik zu transportieren, sondern einfach, weil meine Geschichten in der Gegenwart spielen. Mein neues Projekt wird sich in die Vergangenheit begeben.

Frage: Wo würden Sie Ihr "Setting" wählen?

Silvia Kaffke: Wo immer es der Geschichte angemessen ist.

Frage: Halten Sie das Schreiben von Kriminalromanen für schwieriger oder weniger schwieriger als das Schreiben in einer anderen Literaturgattung?

Silvia Kaffke: Weder noch. Bei mir ordnet sich alles der Geschichte unter. Ich könnte mir vorstellen, eine gute Geschichte ohne jegliches Verbrechen zu schreiben. Schwierigkeiten würde es mir bereiten, jenen Sprachwichs oder andere stilistische Künstlichkeiten zu produzieren, auf die die Kritiker meist so abfahren.

Frage: Welches (Sub-)Genre der Kriminalliteratur bevorzugen Sie?

Silvia Kaffke: Keines. Der Roman muss gut geschrieben sein und mir Spaß machen, das ist alles. Manches, was sich "hardboiled" nennt, wenn es sich nicht gerade auf einem Niveau wie z.B. Karr & Wehner bewegt, ist ziemlich krampfig. Aber zum Glück ist die hohe Zeit der kleinen Marlowes im deutschen Krimi wieder abgeebbt.

Frage: Findet Ihrer Meinung nach der Kriminalroman im Feuilleton gebührende Beachtung?

Silvia Kaffke: Nein. Es wird immer nach dem "literarischen" Krimi gesucht, auf jeden Fall nach etwas, das der Kritiker loben darf, ohne sich vor seinen intellektuellen Kollegen schämen zu müssen. Damit fällt das, war mir gefällt, eine schlicht gut geschriebene Geschichte, die ihren Wert in sich hat, gleich heraus.

Frage: : Arbeiten Sie zur Zeit an einem neuen Kriminalroman / an einer neuen Krimistory?

Silvia Kaffke: Ich wälze mich zur Zeit durch Berge von Stadtgeschichte u.ä. Geplant ist ein historischer Krimi, der in den 1850er Jahren in Duisburg-Ruhrort, meinem Wohnort spielt. Schon die Recherche ist ungeheuer spannend, denn Ruhrort war damals die Boomtown Preußens, mit dem Kohlegeschäft, den ersten Hütten- und Stahlwerken und dem Hafen. Also erst einmal kein neuer Fall für Barbara Pross, aber ich bleibe mir treu: natürlich wird es um Serienmord gehen.

Frage: : Halten Sie das Genre Kriminalliteratur für eine wichtige Literaturgattung?

Silvia Kaffke: Zum einen aus den weiter oben genannten Gründen der Vielfältigkeit der Themen. Dann ist es immer noch eines der meistgelesenen Genres. Es machte den Lesern offensichtlich Spaß, über Verbrechen zu lesen.

Frage: Sex im Krimi? Wenn ja, warum?

Silvia Kaffke: Ja, aber nicht um seiner selbst willen, sondern weil er in die Geschichte gehört.

Frage: Gibt es einen "Frauenkrimi"?

Silvia Kaffke: Eigentlich schreibt jeder Autor und jede Autorin doch in erster Linie für ein weibliches Publikum, weil Frauen viel mehr lesen als Männer. Als ich anfing – also etwa 1998, erzählte mein Agent mir, dass er fast versucht war, männlichen Klienten zu einem weiblichen Pseudonym zu raten, um sie an den Verlag zu bringen. Für eine kurze Zeit konzentrierte sich der Markt damals also auf Autorinnen.
Dass "Messerscharf" in der Reihe "Die Frau in der Gesellschaft" bei Fischer erschien (die viele gute Krimis, s. Sabine Deitmer, hervorgebracht hat), hat mir manchmal eher geschadet als genutzt, das Label hat z.B. manche männlichen Leser abgeschreckt. Und obwohl es Männer gibt, die meine Bücher schätzen und mögen, stoße ich häufig auf Unverständnis bei Männern, was das breit dargestellte Privatleben meiner Heldin betrifft. Selbst mein Lektor bei "Totenstill" hat nicht begriffen, dass gerade das von Stammleserinnen verlangt wird – und gerade eben habe ich auch wieder Kritiken in dieser Richtung bekommen. Aber ob ich deswegen "Frauenkrimis" schreibe – keine Ahnung.

Frage: Für wen schreiben Sie?

Silvia Kaffke: Für alle, die eine gute Geschichte mit viel Emotionen mögen. Und die das Buch dann hoffentlich auch kaufen ...

Frage: Plotentwicklung – Ihr erster Gedanke?

Silvia Kaffke: Das ist unterschiedlich. Aber ich gehe in jedem Fall die Geschichte vom Plot her an und entwickele nicht zuerst die Figuren. Meist gibt es eine ganz kleine Schlüsselszene um die herum sich alles entwickelt. Z.B. in "Messerscharf" ist es die Idee, dass die Heldin auf einen sehr einsamen Mann trifft, dessen merkwürdiges Hobby es ist, bedürftige Frauen aufzulesen und mit nach Hause zu nehmen. Die Kneipenszene war gewissermaßen der Kern des Buches. Im neuen "Blutleer" ist es der Gedanke, was passieren würde, wenn jemand in ein Polizeirevier spaziert und eine Mordserie gesteht. Die Figuren lerne ich häufig erst im Laufe des Schreibens richtig kennen.

Frage: Machen Sie sich Notizen und wo kommen Ihre Ideen her?

Silvia Kaffke: Von überall. Ich habe lange bevor ich Romane schrieb, ständig Filmplots erfunden. Die Kernidee von "Messerscharf" stammt daher. Dann die berühmten Geistesblitze wie "Blutleer". "Herzensgut" entstand aus einer winzigen Zeitungsmeldung, in der stand, dass die ältere Schwester von Debbie Sassen, jenem kleinen Mädchen, das in den 90ern in Düsseldorf spurlos verschwand, Selbstmord begangen hatte.
Notizen machte ich mir bisher nur während des Schreibens, um schnell mal eine Idee festzuhalten. Bei meiner jetzigen Recherche gibt es natürlich sehr viele Notizen.

Frage: Krimi – eine Literaturgattung?

Silvia Kaffke: Auf jeden Fall. Und dazu gehören nicht nur die Krimis, die das Feuilleton beachtet.

Frage: Wo schreiben Sie?

Silvia Kaffke: Zuhause am PC. Früher auch schon mal während meiner Arbeit an einer Firmenrezeption. Und dann natürlich am Laptop im Urlaub in einem 50-Seelen-Nest in Mecklenburg.

Frage: Hindert der PC Sie am Schreiben?

Silvia Kaffke: Ganz im Gegenteil. Faul wie bin, habe ich in Vor-PC-Zeiten nur ganz knappe Lyrik geschrieben. Erst der PC – und das war 1985 noch ein Homecomputer Marke Schneider CPC – hat mich befreit, längere Geschichten und schließlich Romane zu schreiben.

Frage: Welchen Kriminalroman hätten Sie selber gerne geschrieben?

Silvia Kaffke: "Das Schweigen der Lämmer" und "Der Knochenjäger". An diese perfide Raffinesse bin ich leider noch nicht herangekommen. Aber ich arbeite dran ;-). Und dann natürlich noch Horst Eckerts "Finstere Seelen", wo es um Serienmord in Düsseldorf geht.

Frage: Als deutsche Autorin: Haben Sie Kontakt zu ausländischen Kollegen/Kolleginnen?

Silvia Kaffke: Nein, nicht wirklich, wenn man die Österreicher und Schweizer mal abzieht. Ich habe auf der Münchner Criminale mit Maj Sjöwall und vielen anderen Kollegen nachts in der Hotelbar gesungen. Und mit Susan Kelly und später mit Joolz Denby und Viktoria Platowa eine Lesung gehabt, aber ein näherer Kontakt ist nicht daraus entstanden.

Frage: Ihre Lieblingstatwaffe?

Silvia Kaffke: Messer und Schlingen.

Frage: Mord – muss das sein?

Silvia Kaffke: Nur einer???

Frage: Wer ist überschätzt?

Silvia Kaffke: Viele Skandinavier, aber auch ganz allgemein viele ausländische Krimis. Und ganz besonders Dan Brown, dessen Figuren ich entsetzlich platt und dessen Schreibe ich richtig schlecht finde.

Frage: Wer ist unterschätzt?

Silvia Kaffke: Ganz viele deutsche Krimis. Gutes Beispiel vom letzten Jahr: Jürgen Ehlers "Mitgegangen", der immerhin für den Glauser nominiert war. Die "große" Kritik lief wie gewöhnlich daran vorbei, kleiner Verlag eben, unbekannter Autor. Aber ein ganz großartiges Buch. Oder, schon ein paar Jahre alt, aber immer wieder gern von mir missioniert: Hen Hermanns "Das große Gripschen", eines der vergnüglichsten Bücher, die ich je gelesen habe.

Frage: Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Silvia Kaffke: Ich hatte ein fatales Faible für DDR-Indianer: Liselotte Welskopf-Henrich schrieb eine Romanreihe, die in der Sioux-Dakota-Reservation spielte. Im Nachhinein ganz großer Kitsch und sehr linientreu, weil anti-amerikanisch, aber sehr schöne Geschichten. Die habe verschlungen. Noch früher waren es Erich Kästner, vor allem "Pünktchen und Anton" und Astrid Lindgrens "Bullerbü". Die besitze ich heute noch und liebe sie nach wie vor heiß und innig.
Dann begann mit etwa vierzehn die Entdeckung der "Bibliothek des Hauses Usher" mit ihren Horror-Klassikern wie Lovecraft, Bierce, C.A. Smith etc.

Frage: Ihr Lieblingsbuch heute?

Silvia Kaffke: Seit Ende der 70er ununterbrochen "Der Herr der Ringe". Könnte ich eigentlich mal wieder lesen ...

Frage: : Ihre Lieblings-Krimiautorin / Ihr Lieblings-Krimiautor?

Silvia Kaffke: Ganz schwierig. Vor allem, weil ich so gerne Fantasy lese. Ich mag die klassischen Whodunits von Doyle bis Christie und Sayers und bis heute zu Martha Grimes, ich mag Deaver und Harris. Von den deutschen Autoren wäre es schwierig hier jemanden zu nennen, ich kenne zu viele persönlich ... aber neben den oben erwähnten wären da sicher Jacques Berndorf und Horst Eckert, von denen ich kein Buch verpasse.

Frage: Ihr Lieblingsfilm?

Silvia Kaffke: "The Searchers" (Der schwarze Falke) von John Ford, "Der mit dem Wolf tanzt" von Kevin Costner, "Marnie" von Alfred Hitchcock. Und ganz viele andere. Ich habe etwa 1000 selbstaufgenommene Videokassetten. Ich habe auch Lieblingsfilme, die für andere sicher der Abgrund an Scheußlichkeit sind. Wenn ich mal richtig heulen möchte z.B. "Steel Magnolias" oder die deutsche Komödie "Die Zürcher Verlobung".

Frage: Ihr Lieblingsgetränk?

Silvia Kaffke: Ein trockener, fruchtiger, nach Beeren schmeckender Rotwein.

Frage: Welche Bedeutung hat für Sie Essen und Trinken?

Silvia Kaffke: Eine ganz große. Leider sieht man das auch.

Frage: Kochen Sie?

Silvia Kaffke: Ja. Mit Leidenschaft. Ich habe mich gerade beim "Perfekten Dinner" beworben und hoffe, durch das Casting zu kommen.

Frage: Ihr Lieblingsgericht? [Rezept am Schluß des Fragebogens]

Silvia Kaffke: Gibt es nicht. Das ist je nach Jahreszeit unterschiedlich und wechselt auch öfter. Meine Küche ist einfach und schnell, nur bei Suppen nehme ich mir viel Zeit

Frage: Gehen Sie essen, und wenn ja, wo?

Silvia Kaffke: Ich gehe in die Kantine der Metro AG in Düsseldorf... Scherz beiseite: ich gehe nicht häufig auswärts essen, habe aber schon meine Lieblingsrestaurants. Dazu gehören die in meinen Romanen, einmal der "Walsumer Hof" an der Fähre zwischen Duisburg-Walsum und Orsoy, ein legendäres Fischrestaurant und der Italiener "Vini Divini" in Düsseldorf. Im Rahmen einer Krimi-Dinner-Lesung entdeckte ich das "Hotel zur Linde" in Moers-Repelen, das wirklich eine phantastisch gute Küche hat und dann gibt es hier in Duisburg-Ruhrort die "Schifferbörse", wo bis in die 60er Jahre hinein noch die Partikuliere ihre Aufträge holten und man jetzt eben sehr gut essen kann.

Frage: Was ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

Silvia Kaffke: Alles weite aus Leinen vom deutschen Designer-Label "Nook..." und den weiteren Marken rund um den "Lagenlook"

Frage: Fußball – ist das ein Thema für Sie?

Silvia Kaffke: Nein. Ich habe nicht ein Fußballspiel während der WM [2006, Anmerkung TP] gesehen, nur das Elfmeterschiessen gegen Argentinien und die Wiederholung der Tore beim Spiel um den 3. Platz.

Frage: Ihre Lieblingsstadt in Deutschland?

Silvia Kaffke: Duisburg.

Frage: Ihr Lieblingsland?

Silvia Kaffke: Deutschland. Mein Traum-Urlaubsziel ist Island.

Frage: Was lieben Sie?
Silvia Kaffke: Mit guten Freunden zusammensitzen und endlos reden. Meine Wohnung. Beim Schreiben zu spüren, dass eine Figur mir etwas mitteilen möchte und zu sehen, wie die Geschichte dadurch runder wird. Gute Filme. Gutes Essen. Duisburg und seine Kontraste. Mecklenburg. Die Eifel. Sicher noch viel mehr...

Frage: Was verabscheuen Sie?

Silvia Kaffke: Geiz und Neid. Zusehen, wie es anderen schlecht geht, ohne helfen zu können. Zu erleben, dass Hilfe nichts fruchtet. Einen Brotjob machen zu müssen, der einen vom Schreiben abhält. Existenzangst.

Frage: Beste Schulnote – worin?

Silvia Kaffke: Es gab sehr viele, ich habe ein 1,5er Abi gemacht. Aber die kurioseste ist eine 1+ (15 Punkte) in Musik auf dem Abizeugnis. Sie war für "sonstige Mitarbeit" und fiel so hoch aus, weil ein sehr musikalischer Mitschüler Musik als schriftliches Fach hatte und seine Klausur versemmelt hatte. Die 1+ sollte ihn herausreißen, da sah sich der Lehrer aber gezwungen, mir auch eine zu geben.

Frage: Schlechteste Schulnote – worin & warum?

Silvia Kaffke: Die erste und einzige 5 meines Lebens schrieb ich in Französisch. In der Klausur vorher hatte ich eine meiner seltenen Vieren geschrieben und war dann so nervös, dass ich sogar falsch vom Aufgabenzettel abschrieb. Die Lehrerin, die mich als sehr faul erkannt hatte, wollte mich mit der Note aufrütteln und ans Arbeiten bekommen. Ich habe dann Französisch sofort abgewählt. Heutzutage könnte ich gerade noch eine Cola oder einen Wein bestellen.

Frage: Ihr Traumberuf?

Silvia Kaffke: Als Autorin vom Schreiben leben zu können.

Frage: Haben Sie eine Ahnung, warum Sie diesen Fragebogen beantwortet haben?

Silvia Kaffke: Um euch einen Gefallen zu tun??? Was bisher mit den Krimifragen passiert ist, habe ich ja schon oft bei den "Alligatorpapieren" gelesen. Aber die "persönlichen" Fragen? Und ein Rezept? Keine Ahnung.

Das Rezept "Spaghetti Caprese" für 4 Personen.
Das Gericht wurde in keinem meiner Bücher erwähnt, weil Barbara nicht kochen kann und Thomas meistens Salat mit Kurzgebratenem zubereitet. Es ist meine eigene Kreation, obwohl ich es sicher nicht erfunden habe. Guten Appetit.
Zutaten:
1/2 Bund Ruccola / 2 Tomaten / 1 Kugel Mozzarella / 2-3 Scheiben luftgetrockneter roher Schinken / frisches Basilikum / Tomatenwürzsalz / 2 EL Balsamico / 3 EL Olivenöl oder 2 EL Olivenöl und 1 EL Bärlauch- oder Knoblauchöl / 300 g Spaghetti

Ruccola kleinzupfen, in eine Schüssel geben. Tomaten und Mozzarella würfeln, den Schinken in kleine Stücke zupfen, alles über den Ruccola geben. Einige Basilikumblätter ebenfalls kleinzupfen und dazugeben. Mit Tomatenwürzsalz würzen (alternativ: Kräutersalz und etwas granulierte Zwiebeln). Balsamico und Öl darüberträufeln, alles gut vermischen. Diese Mischung kann auch als Salat serviert werden.
Für die Pasta-Variante 300 g Spaghetti kochen, auf Tellern anrichten und die Caprese-Ruccola-Schinken-Mischung darübergeben. Am besten eigenen sich dickere Spaghetti.
Das Gericht ist ideal für heiße Sommertage. .


Silvia Kaffke
Geboren am 6.6.1962 in Duisburg. Silvia Kaffke studierte Germanistik und Publizistik.
Ihr Krimidebüt erschien 2000 unter dem Titel "Messerscharf". Protagonistin ihrer Thriller ist die, inzwischen aus dem Polizeidienst ausgeschiedene, BKA-Profilerin Barbara Pross. Barbara Pross ermittelt in allen vier bisher vorliegenden Thrillern gegen Serienmörder. Silvia Kaffke versteht es ausgezeichnet, spannende Handlung mit dem emotional persönlichen Umfeld ihrer Protagonistin zu verbinden, ohne dass ihre Thriller bei Plot und Handlungsaufbau verlieren oder ausufern. Meines Wissens nach ist Silvia Kaffke die einzige deutsche Kriminalschriftstellerin, die hard-boiled Polizeithriller schreibt.
Ihr Krimi "Messerscharf" wurde 2001 verfilmt, 2000 erhielt die Autorin den Kulturförderpreis der Stadt Düsseldorf.


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Die Befragung erfolgte ohne Zeugen im Juli 2006.

Die Kriminalromane:
2000, Messerscharf, Fischer Taschenbuch 14489
2002, Herzensgut, Fischer Taschenbuch 15674
2005, Totenstill, KBV 138
2006, Blutleer, KBV 152

Die Krimikurzgeschichten.
2005,"Engel und Erzengel oder Der letzte Mord. In: Alberts & Karr (Hrg.): Hotel Terminus - Ein Roman von zwölf Autoren, Aufbau Taschenbuch 2113

Alle Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auf Sekundärliteratur zum Krimi, auf Kriminalliteratur und auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.
Buchhandlung Missing Link
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Thomas Przybilka
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Die Befragenden:

Gisela Lehmer-Kerkloh rezensiert Kriminalliteratur. Sie ist Mitglied bei den Sisters in Crime, bei der GVM (Genootschap van Vlaamse Misdaadauteurs), sowie Amiga im Syndikat.
Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht sie regelmäßig ihren "Krimi-Kurier" Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag

Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letzte Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag