Thomas Przybilkas Krimi-Tipp
zur Sekundärliteratur

No. 47



Die Alligatorpapiere
Aktuelle Meldungen

Krimitipps-Inhalt




Krimi-Tipp 47/2007
Ein Service des BoKAS Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)
Die Sekundärliteratur zum Krimi.

Willkommen bei Thomas Przybilka und BoKAS, dem Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur), zugleich ein Service der Buchhandlung Missing Link.
Seit Jahren sammelt Thomas Przybilka Sekundärliteratur zum Krimi und informiert mit seinem Krimi-Tipp über Neuerscheinungen. Hier finden Sie den aktuellen Krimi-Tipp 47/2007!
Die römischen Ziffern vor dem jeweiligen Buchtipp ordnen ihn unter folgender Kategorie ein (Dieser aktuelle Krimi-Tipp ist im Gesamtverzeichnis noch nicht enthalten!):

Inhaltsverzeichnis:
I. Kriminalroman
A-L; M-Z
II. Hörfunk / TV / Video
III. Kriminalistik
IV. Varia
V. Preise



Alle besprochenen Titel und natürlich jedes andere lieferbare Buch können und sollten Sie bei Missing Link in Bonn bestellen, einer Buchhandlung, die sich auch auf die Beschaffung ausländischer Literatur spezialisiert hat.


KRIMI-TIPP 47/2007

Liebe Leser des KRIMI-TIPP,
auch dieser KRIMI-TIPP erscheint wieder in zwei Teilen.
Teil 1 (KT 47/I) berichtet über die Sekundärliteratur des Genres.
Teil 2 (KT 47/II) weist als "Przybilkas Krimi-Tipps: Primärliteratur 2/07" auf die im Archiv eingetroffenen Kriminalromane und Thriller hin (hierzu bitte den ständigen Hinweis Click-Tipp beachten). Kleine Verlage soll man unterstützen. Solch ein kleiner Verlag ist die Edition Köln. In der Rubrik "Unter der Lupe" berichtet Peter Faecke, Verleger aus Köln und Herausgeber der Reihe "Krimi & Co." (innerhalb der Edition Köln) über Autoren und Programm seiner Krimireihe. Freundlicherweise hat Peter Faecke die bisher erschienenen Titel dieser Reihe für den KT 47/II zur Verfügung gestellt. Und wie immer hoffe ich, daß ich Sie wieder auf interessante Sekundärliteratur, spannende Hörbücher und unterhaltsame Krimis (KT 47/II) aufmerksam machen konnte. Die Bezugsanschrift für alle hier vorgestellten Titel finden Sie am Schluß der KRIMI-TIPP (bitte geben Sie bei Bestellung stets die KT-Nummer an, die sich am Schluß jedes Hinweises befindet – danke). Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören, bis dahin
mit besten Grüßen
Ihr Thomas Przybilka


Hier die Tips zur Sekundärliteratur:

Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der "KrimiKurier" kann kostenlos unter [email protected] angefordert werden oder ist in wohlgeordneter Form unter www.alligatorpapiere.de zu finden.

Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die KRIMI-TIPPS 1 – 47 sind, wie immer, in sortierter und illustrierter Form unter www.alligatorpapiere.de (Link "Sekundärliteratur") zu finden.

Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Die bei den Alligatorpapieren eingerichtete Kolumne "Die Befragungen" wächst kontinuierlich. Hier wird mit der Zeit eine Sammlung von Interviews mit deutschen und ausländischen Krimiautorinnen und Krimiautoren nachzulesen sein.

Ständiger Hinweis – Click-Tipp: PRIMÄLITERATUR: Auch die Hinweise zu neuen Kriminalromanen und Thrillern werden vom webmaster der Alligatorpapiere archiviert. Zu finden sind diese Hinweise unter www.alligatorpapiere.de/przybilkas-primaertipps-index.html, natürlich auch wieder mit Cover-Abbildungen.

Ständiger Hinweis – Mail-Tipp: Der KRIMI-TIPP wird seit einigen Ausgaben in Kanada von Prof. Norbert Spehner für sein französischsprachiges Bulletin MARGINALIA übernommen. Wer "Marginalia – Bulletin bibliographique des études internationales sur les littératures populaires" kennenlernen oder abonnieren möchte wende sich an [email protected].

Ständiger Hinweis – Click-Tipp: Seit April 2005 gibt es die "KrimiWelt-Bestenliste", initiiert von Tobias Gohlis, Krimirezensent der Wochenzeitung "Die Zeit". Eine unabhängige Jury von 17 Krimikritikerinnen und -kritikern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wählt Monat für Monat die zehn, in ihren Augen, besten Kriminalromane (deutschsprachige wie Übersetzungen) des laufenden Monats aus. "KrimiWelt" ist ein Gemeinschaftsunternehmen von "Die Welt", "Arte" und "Nordwestradio". Jetzt wurden auch die besten Krimis des Jahres 2005 gekürt. Erst recht ein Grund www.arte-tv.com/krimiwelt anzuklicken.

Ständiger Hinweis – Click-Tipp:Lars Schafft, webmaster der »Krimi-Couch« aktualisiert und ergänzt nach und nach die dort bereits erschienenen Autorenporträts: www.krimi-couch.de anzuklicken.

Die Sekundärliteratur

I – Hinweis zur Kriminalliteratur
II – Hinweis zu Film / TV / Video / Hörspiel
III – Hinweis zu Kriminalistik / True Crime / Spionage
IV – Hinweis zu Varia
V – Hinweis zu Krimi-Preisen


I. Barfoot, Nicola:
Barfoot-frauenkrimiFrauenkrimi / polar féminin.
Generic Expectations and the Reception of Recent French and German Crime Novels by Women.

2007, 227 S., P. Lang Verlag, (MeLiS 5 – Medien – Literaturen – Sprachen in Anglistik/Amerikanistik, Germanistik und Romanistik), EURO 42,50.
Ende der 90er Jahre erhielt ich eine e-mail einer jungen Studentin aus Neuseeland, die an ihrer Dissertation zum Frauenkrimi an der Queen Mary – University of London arbeitete. Nicola Barfoot schrieb, daß sie von Freunden über das Bonner Krimi Archiv [Sekundärliteratur] erfahren habe und ob Material zu bestimmten Autorinnen vorhanden wäre.
Langer Rede kurzer Sinn – Nicola Barfoot konnte für eine Woche unterkommen und im Archiv recherchieren. Durchsicht und Abarbeiten des Quellenmaterials über den Tag, Fachsimpeln und ausführliche Gespräche am Abend sind noch in guter Erinnerung. 2004 traf dann ein dickes Päckchen aus England ein – die fertige Dissertation. 2007 nun ist ihre Untersuchung auch der Allgemeinheit zugänglich.
In sieben ausführlichen Kapiteln wird über deutsche und französische Kriminalliteratur im Allgemeinen und über den deutschen und französischen (sogenannten) Frauenkrimi im Besonderen berichtet. Im ersten Kapitel analysiert Barfoot "Feminism and the Crime Novel" (z.B. Protagonisten, Leserschaft); Kapitel zwei untersucht "France and the Polar Féminin" (z.B. Terminologie, Schreiben Frauen anders, Lesbische Heldinnen); das dritte Kapitel ist mit "Germany and the Frauenkrimi" überschrieben (z.B. "Cultural Cringe" und der Krimi, Krimiautorinnen, Männermörderinnen). In den Kapiteln 4 bis 7 macht Nicola Barfoot dann ihre allgemeine Betrachtung und Analyse an ausgewählten Autorinnen und jeweils einem ihrer Kriminalromane aus den Jahren 1990, 1991 und 1996 fest: No�lle Loriot "L'Inculpé" / Pieke Biermann "Violetta" / Virginie Despentes "Les Chiennes savantes" und Maria Gronau "Weiberwirtschaft". Betrachtet wird zunächst jeweils "The novel", dann wird in "Reception" die verschiedenen Aspekte dieser Kriminalromane beleuchtet (z.B. French readings / Strong women and the battle of the sexes / Argumentum ad feminam / Political correctness, um jeweils nur eine Argumentationsreihe pro Autorin zu nennen). Der Anhang "References" mit Quellen zur (allgemeinen) Kriminalliteratur, France and the polar, Germany and the Krimi, Loriot, Biermann, Despentes und Gronau ist überaus umfangreich und bietet wichtiges Hintergrundmaterial für diejenigen an, die sich weiter in das Thema vertiefen möchten.
Zudem bietet Nicola Barfoot mit der Auswahl je zweier französischer und deutscher Autorinnen einen vertiefenden Blick auf die Kriminalliteartur dieser beiden Länder. KT 47/I
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behling-eik-vertuschte-VerbrechenIII. Behling, Klaus / Eik, Jan [d.i. Helmut Eikermann]:
Vertuschte Verbrechen.
Kriminalität in der Stasi.

2007, 224 S., Militzke Verlag, EURO 18,00.
Sie nannten sich selbst "Elite" und ihre Parole lautete "Heißes Herz und saubere Hände". Die heißen Herzen und sauberen Hände waren beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR angestellt – landläufig bekannt als Stasi. Bekannt ist, daß die Stasi-Agenten nicht nur die eigenen Landsleute bespitzelten und drangsalierten und gegenüber dem "Klassenfeind" ständig auf "Friedenswacht" standen – weniger bekannt dagegen dürfte sein, daß "heiße Herzen und saubere Hände" jede Menge Dreck am Stecken hatten. In ihren Reihen tummelten sich Mörder, Fälscher, Kunsträuber, Schieber und anderes Gelicht, deren Tätigkeit mit der ursprünglichen Geheimdienstarbeit nichts zu tun hatte.
Jan Klaus Behling, Ex-DDR-Diplomat und Jan Eik, Kriminalschriftsteller bringen erstmals Licht in die Dunkelheit eines totgeschwiegenen Kapitels der DDR-Geschichte. Archivrecherchen, Aktenstudium und die Befragung von Zeitzeugen zeigen, daß es in den Reihen der selbsternannten Elite Schwerverbrecher gab, die ihre Macht skrupellos auszunutzen wussten und deren Kapitalverbrechen (Mord, Entführung, Erpressung, Unterschlagung, Fälschung, Zuhälterei etc) verschwiegen und vertuscht wurden. KT 47/I
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Guérif-mesplede-polars-et-films-noirsI. Guérif, Fran�ois / Mesplède, Claude:
Polars et Films noirs.

2006, 141 S., zahlreiche s/w und farb. Abb. und Fotos, Timée-Editions, EURO 13,50.
Verleger Guérif (Rivages Noir u. Rivages Thriller) und Claude Mesplède, der wohl bekannteste und wichtigste Krimi-Sachbuchautor und Krimi-Bibliograph Frankreichs, haben in der "Collection des Plus Belles Histoires – Arte et Culture" eine gut gemachte, wenn auch stark verkürzte Geschichte der Kriminalliteratur und des Kriminalfilms vorgelegt. Dennoch: handlich, quadratisch, gut kommt dieses Bändchen daher.
In insgesamt fünf großen Abschnitten wird ein Schlaglicht auf die wichtigsten Autoren und Richtungen, die Geschichte der (internationalen) Kriminalliteratur und auf das Wichtigste zum Kriminalfilm geworfen. "Genèse d'un nouveau genre littéraire, le polar" startet mit Eugène-Fran�ois Vidocq, dem berühmt-berüchtigten Chef der Sûreté. leitet über zu den Gründervätern Poe, Féval und Doyle, die Damen A.K. Green, E. Orczy und M.R. Rinehart werden kurz porträtiert, ein Abriß zur dime novel und Black Mask-Serie ist selbstverständlich und mit Hammett, Chandler und Queen wird dieser erste Abschnitt beschlossen. "Les personnages phares ..." beschäftigt sich mit wegweisenden Protagonisten (Sherlock Holmes, Arsène Lupin, Hercule Poirot, Doktor Mabuse. Nick & Nora Charles, Philip Marlowe, Maigret und der Figur des Nestor Burma von Léo Malet. Der dritte Abschnitt "... d'un genre qui se nourrit d'une réalité ... noire" erläutert die Prohibitionszeit, berichtet über James Cain, "Scarface" Al Capone, James Cagney, über das Thema Boxen im Krimi, widmet sich Ross Macdonald und Jim Thompson und schließt mit einem Blick auf Elleroy's Black Dahlia. "Le polar au cinéma" ist der vierte Abschnitt überschrieben, man begegnet den Darstellern berühmter Ermittler, wie Christopher Plummer, Humphrey Bogart, James Garner, Jean Gabin und natürlich den Regisseuren Alfred Hitchcock und Claude Chabrol. "Un genre universel" (Abschnitt fünf) widmet sich den Crime Ladies des 19. und 20. Jahrhunderts, dem Humor im Krimi (Westlake), Fred Vargas, und den Kriminalliteraturen Spaniens (Barcelona connection), Italiens (Le "giallo" s'exporte bien) und Skandinaviens (Les Nordiques broient du noir") und schließt mit einer Darstellung zu Robin Cook (L'humaniste au béret noir).
Das Bändchen wird abgeschlossen mit einem kleinen Glossar, dem Abriß der Geschichte der Kriminalliteratur (1734 – 2005) und einem Abriß zur amerikanischen Kriminalliteratur, in dem wichtige Vertreter des Genres in den Rubriken "Les pionniers (1922-1945)", "L'âge d'or (1945-1960)" und "Les maitres actuels (1960-1995) mit Kurzbiographie und -bibliographie vorgestellt werden. Für eine schnelle allgemeine Information und den schnellen Zugriff auf die wichtigsten Daten der Kriminalliteratur ist "Polars et Films noirs" bestens geeignet. KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

Icons-of-Horror-and-the-SupernaturalIV. Joshi, S.T. (Hg):
Icons of Horror and the Supernatural.
An Encyclopedia of Our Worst Nightmares.

2006, 2 Bände, 784 S., zahlr. Abb., Greenwood Press, � 100,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Horror and the supernatural have fascinated people for centuries, with many of the most central figures appearing over and over again across time and cultures. These figures have starred in the world's most widely read literary works, popular films, and captivating television series. This set overviews 24 of the most significant icons of horror and the supernatural. Each entry, written by a leading authority on the subject, discusses the central qualities of the icon and ist lasting influence. Illustrations, sidebars, and extracts from key texts are included. Bei den erwähnten Kapiteln zu den einzelnen Sub-Genres handelt es sich um: The Alien, The Devil, The Haunted House, The Mummy, The Serial Killer, The Werewolf, The Cosmic Horror, The Doppelganger, The Immortal, The Psychic, The Urban Horror, The Zombie, The Cures, The Ghost, The Monster, The Sea Creature, The Vampire. (vt) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

junger-Tod-in-BelmontIII. Junger, Sebastian:
Tod in Belmont.

2007, 319 Seiten (A Death in Belmont, Ü.v. Jürgen Bürger), Blessing Verlag, EURO 19,95.
Boston, 11. Mai 1963. Der Tatort liegt nur ein paar Meter vom Haus der Familie Junger entfernt: Im idyllischen Vorort Belmont wird eine Frau brutal misshandelt und erwürgt – zu einer Zeit, da eine spektakuläre und bis heute nicht restlos aufgeklärte Mordserie, die des Boston Stranglers, die Stadt in Atem hält. Zahlreiche Indizien weisen darauf hin, dass die Tote das neueste, neunte Opfer des Boston Stranglers ist. Wenige Stunden später – sie ist gerade mit dem Handwerker Albert DeSalvo allein zu Hause – erfährt Sebastian Jungers Mutter von der Bluttat. Ein schwarzer Tagelöhner, Roy Smith, kommt als Verdächtiger in Haft, dann vor Gericht und schließlich ins Gefängnis. Doch der Strangler tötet weiter. Zwei Jahre später wird Albert DeSalvo gestehen, dreizehn Morde als der Boston Strangler begangen zu haben. Für den Tod in Belmont allerdings wird man ihn nie zu Rechenschaft ziehen.
Wurde Roy Smith im Eilverfahren Opfer einer tendenziösen Justiz? War DeSalvo tatsächliche der legendäre Strangler? Ist er verantwortlich für eine Grausamkeit, die auch die Familie Junger hätte heimsuchen können?
Bestsellerautor Sebastian Junger schildert in "Tod in Belmont" die zwar minutiös protokollierte, aber dennoch lockere Ereignisketter eines schicksalhaften Tages und rückt eine Fall von Gewaltverbrechen, der wie kaum ein andere die amerkanische Öffentlichkeit beschäftigte, in neues Licht.
Wie schon in "Der Sturm" fasziniert dabei nicht nur Jungers Dokumentation dessen, was aller Wahrscheinlichkeit nach gewesen ist, sondern auch seine Interpretation dessen, was gewesen sein könnte. Darüber hinaus verleiht er seiner Reportage historische Tiefenschärfe, indem er die zu brechen drohende Woge rassistisch motivierten Hasses und außer Kontrolle geratender staatlicher Gewalt in den Sechzigerjahren der Vereinigten Staaten auf beklemmende Weise spürbar macht. (vt) KT 47/I
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kiszely-Hollywood-Through-Private-EyesII. Kiszely, Philip:
Hollywood Through Private Eyes.
The Screen Adaption of the "Hard-Boiled" Private Detective Novel in the Studio Era.

2006, 283 S., P. Lang, EURO 55,00.
The private detective novels of Dashiell Hammett, Raymond Chandler and Mickey Spillane have provided the source of Hollywood's most successful, controversal and baffing films. Spanning almost the whole of the studio era, the private eye mini-genre boasted stars like William Powell, Humphrey Bogart and Dick Powell, as well as top-calibre directors John Huston, Edward Dmytryk and Robert Aldrich. Yet the movies themselves still manage to remain something of an enigma: MGM's influential adaption of Hammett's "The Thin Man" has been al but ignored by critics and historians, while classic entries such as "The Maltese Falcon" and "Murder, My Sweet" are usually considered only within the wider context of film noir. This book provides a new perspective on the private eye mini-genre of the studio era. Drawing extensively on archival material, "Hollywood Through Private Eyes" links the private eye screen adaption to ist novelistic source, charting the journey from pate to screen and exploring the key influence along the way. Inhaltsverzeichnis: From the Bowery Detective to Mike Hammer / Hammett in Hollywood / Zanuckism / Making Sense of Chandler / Subjective Viewpoints / The End Justyfying the Means / A Solution to the Hollywood Problem. (vt) KT 47/I
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kompisch-Die-Erben-Jack-the-RippersIII. Kompisch, Kathrin:
Die Erben Jack the Rippers.
Englands spektakulärste Kriminalfälle
.

2007, 254 S., Militzke. EURO 19,90.
Die Historikerin Kathrin Kompisch hat 9 der spektakulärsten Kriminalfälle Großbritanniens zu einen möderischen Streifzug durch die britische Kriminalgeschichte zusammengestellt. "Mörderisches Albion" lautet die Kapitelüberschrift ihrer Einführung, in der sie über das englische Rechtssystem referiert. Dann berichtet sie über "Edith Thompson, die 'Messaline von Ilford'" (Edwardian Age, 1. Weltkriege, Nachkriegszeit), "Alma Rattenbury – Mord in der Villa Madeira" (Zwischenkriegszeit), "Ruth Ellis – The Last to Hang" (2. Weltkrieg, Nachkriegszeit), "Myra Hindley und Ian Brady – Moore Murderers" (60er Jahre), "Peter Sutcliffe – der 'Yorkshire Ripper'" (70er Jahre), "Dennis Nilsen – Killing for Company" (Thatcher) , "Fred und Rosemary West – House of Horrors" (80er/90er Jahre), "Thomas Hamilton – Das Massaker von Dunblane" (Mitte der 90er Jahre) und "Harold Shipman – 'Dr. Death'" (Mitte bis Ende der 90er Jahre).
Über die meisten dieser Kriminalfälle von der Insel wurde ausführlich in allen Medien Kontinenteuropas berichtet – sie dürften daher älteren Beziehern des KRIMI-TIPP noch recht präsent sein. Eingangs zu jedem dieser neun spektakulären Fälle beschäftigt sich Kathrin Kompisch ausführlich mit den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen und Ereigissen der jeweiligen Zeit, in der diese Kriminalfälle ans Licht kamen und die Ermittlungen der Polizeibehörden begannen. Diese Geschichtsexkursionen sind nicht nur sehr interessant, sondern vertiefen auch das Verständnis für bestimmte gesellschaftliche Hintergünde zu den beschriebenen Fällen. Im Anhang Literatur- und Quellenangaben. in denen sie u.a. auch diejenigen homepages von Pressearchiven verzeichnet, die ausführliches Material zum jeweils beschriebenen Fall anbieten. KT 47/I
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mayer-mcdonnell-Encyclopedia-of-Film-NoirII. Mayer, Geoff / McDonnell, Brian:
Encyclopedia of Film Noir.

2007, 400 S., zahlr. Abb., Greenwood Press, ca. � 48,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
When viewers think of film noir. they often picture actors like Humphrey Bogart in "The Maltese Falcon". Yet film noir is a much richer genre. The authors first examine the debate surrounding the parameters of the genre and the many different ways it is defined. They discuss the Noir City, its setting and backdrop, and also the cultural (World War II) and institutional (the House UnAmerican Activities Committee and the Production Code Administration) influence on the subgenrs. With over 200 entries on films, directors, and actors, the encyclopedia is the most complete resource for film fans, students, and scholars. (vt) KT 47/
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panek-The-Origins-of-the-American-Detective-StoryI. Panek, LeRoy Lad:
The Origins of the American Detective Story.

2006, 235 S., McFarland, � 21,50 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Auf die Bücher von Prof. LeRoy Lad Panek (2003, Edgar Award Preisträger) wurde im KRIMI-TIPP bereits mehrfach hingewiesen. Ende 2006 ist von ihm die Geschichte des amerikanischen Detektivromans erschienen. Panek beschäftigt sich mit der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts und dem Beginn des 20. Jahrhundert, also der Zeit, in der die amerikanische Kriminalliteratur entscheidend geprägt und geformt wurde.
Von Edgar Allan Poe's "Murders in the Rue Morgue" (1841) über die "dime novels" und "pulps" bishin zu den "modernen" Ermittlern, den "private eyes" oder "gumshoes", zum investigativen Journalisten, den frühen "legal thriller" bis zum Erscheinen des Wissenschaftlers und des ersten forensischen "Detektivs" schlägt Panek den Bogen in seinen Betrachtungen. Inhalt: The First Fifty Years / Enter the Great Detective / Why Not Cops? / The Scientist Hero? / New Science and Pseudo Science / Journalists and Journalism / The Private Eye / Women / Lawyers and the Law / Everybody Else / Last Thoughts.
Abgeschlossen wird "The Origins of the American Detective Story" mit einer relativ umfangreichen Bibliographie und Index. KT 47/I
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paretsky-Writing-in-an-Age-of-SilenceI. Paretsky, Sara:
Writing in an Age of Silence.

2007, 192 S., Verso, � 12,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
"In 1964, the Civil Rights Act was barely two months old. We were all taking baby steps toward the future that fall. Billie Jean King, Roe v Wade, Justices Thurgood Marshall and Sandra Day O'Connor, and even V.I. Warshawski, were all a long way off. It was my great good fortune to come of age just at a time when America became a land of great possiblity andopportunity. For the next decade, I rode on the waves of that wonderful revolution" (aus Writing in an Age of Silence).
In ihrer Autobiographie beschreibt die Schöpferin von V.I. Warshawski ihre Kindheit im ländlichen Kansas und ihren späteren Aufbruch nach Chicago, jener pulsierenden Stadt, die ihr erst die Chance und Möglichkeit gab eine der bekanntesten weiblichen gumshoes in die Kriminalliteratur einzuführen. Autobiographie und nachdenkliches Reflektieren über soziale, kulturelle und politische Zustände der USA seit Mitte der 60er und über ihre Art des Schreibens dürften Paretskys Betrachtungen für jeden Warshawski-Fan zur Pflichtlektüren werden lassen. KT 47/I
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patrick-baister-william-le-queuxI. Patrick, Chris / Baister, Stephen:
William Le Queux.
Master of Mystery
.
o.J., 312 S., 7 s/w Illustrationen, 13 s/w Fotos auf Tafeln, Selbstverlag, ca. � 12,95 + Porto.
William Tufnell Le Queux (2.7.1864 – 13.10.1927) war ein überaus fleissiger Autor. Mehr als 100 Bücher und mehrer Bände mit Kurzgeschichten stammen aus seiner Werkstatt. Le Queux, (ausgesprochen "Q"), verdiente zunächst seinen Unterhalt als Zeitungskorrespondent, soll aber daneben immer für den Britischen Geheimdienst Secret Service gearbeitet haben. Kriminalromane, Spionageromane und die Kurzgeschichten um Raffles stammen von diesem rastlosen Autor, der es stets verstand auf vielen Hochzeiten zu tanzen.
Le Queux war als Reisender in Europa und Nordafrika unterwegs, gilt als einer der Pioniere der drahtlosen Nachrichtenübermittlung, organisierte die erste britische Flugshow, verstand sich selbst als Spion und hatte neben all diesen Tätigkeiten Zeit, ein riesiges Konvolut an, wie bereits erwähnt, Kriminalromanen, -kurzgeschichten, -novellen und Zeitungsartikeln zu verfassen.
Die beiden Autoren Chris Patrick und Stephen Baister haben sich jetzt, achtzig Jahre nach dem Tod von Le Queux, intensiv mit dem Leben und Werk des "Master of Mystery" beschäftigt, um in 12 Kapiteln herauszufiltern was Wahrheit und was Fiction im Leben von William Le Queux war. Inhalt: Commendatore / Birth and Early Years / The Journalist / Invasion / Spies and Dodgy Dossiers / War and Propaganda / The Age of Technology / The Detective and Detective Writer / The Traveller / Women in Life and Fiction / The Writer and the Man / Things I Know and The Real Le Queux. Im Anhang sind drei Kurzgeschichten nachzulesen "The Policeman's Story", "The Little Old Woman with the Curls" und "The Secret of a Hushed-up Affair". Die beiden Autoren beschließen ihr Werk mit einer umfangreichen Bibliographie und Anmerkungen. !!
Dieses Buch ist nicht über den Buchhandel zu beziehen. Interessenten wenden sich bitte direkt an Chris Patrick via e-mail [email protected] [Unterstrich zwischen chris und patrick], um die Zahlungsmodalität zu klären (� 12,95 + ca. � 4,00 Porto & Verpackung innerhalb Europas bzw. ca. � 6,50 Porto & Verpackung Übersee) !! KT 47/I

pietzner-Preussen-Krimi-KochbuchIV. Pietzner, Ronny / Balkow-Gölitzer, Harry [unter Mitarbeit von Bernd Maether]:
Preussen-Krimi-Kochbuch.
Kochen wie Langustier.

2007, 240 S., berlin.krimi.verlag, EURO 14,90.
Essen und Kochen im Krimi – diese Verbindung besteht seit es Kriminalliteratur gibt. Rezepte bekannter Krimiautoren oder die ausführliche Zubereitung diverser Gerichte ihrer Protagonisten – auf diese Literatur wurde in der Vergangenheit im KRIMI-TIPP gerne hingewiesen ("Culiniaria in Crime", "Andrea Camilleris Sizilianische Küche" oder "Frühstück mit Marlowe", um nur einige wenige Titel zu nennen).
Die Fans der Preussen-Krimis von Tom Wolf dürfen sich jetzt darauf freuen, endlich einmal in die Töpfe und Rezeptesammlung des Hofküchenmeisters Honoré Langustier gucken zu können. Gastwirt Langustier ist Elsässer und beeindruckte den Preussenkönig Friedrich den Großen bei dessen Durchreise mit seinen raffinierten Kochkünsten. Der König bittet den Koch an seinen Hof, verleiht ihm den Titel "Zweiter Hofküchenmeister" und erfreut sich an dessen Gerichten – zwischen denen Honoré Langustier immer noch Zeit findet, diverse Kriminalfälle zu lösen.
Langustier wurde als fiktiver Ermittler von Tom Wolf in die Kriminalliteratur eingeführt. Kein Wunder, gab der Doktor der Philosophie doch in den Jahren 2000/2001 die kulinarische wie literarische Zeitschrift "Häutling eigener Herd" heraus. Jetzt haben sich der Journalist Harry Balkow-Gölitzer und der Koch Ronny Pietzner den Kochkünsten des Hofküchenmeisters angenommen. Gesucht, gesichtet und archiviert von Balkow-Gölitzer und auf den Stand heutiger Kochtechnik gebracht, bieten die beiden insgesamt 81 Gerichte vom Hof des Königs an. Vorspeisen, Suppen, Salate, Pasteten, Geflügel, Kalbsgerichte, Fleischgericht, Wildgerichte, fischgerichte und Desserts nach Langustier sind hier versammelt, zusammen mit den 10 besten Münes des kochenden Detektivs.
Alle Gericht sind nachkochbar, da von R. Pietzner mit den Zutaten versehen, die dem Krimifan und Profi- und/oder Hobbykoch heute zur Verfügung stehen. Das "Preußen-Krimi-Kochbuch" ist aber beileibe nicht nur eine Zusammenstellung diverser Rezepte, sondern es bietet als Lesebuch auch Krimiszenen und Ereignisse der könglichen Hofköche an. KT 47/I
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roth-Prisons-and-Prison-SystemsIII. Roth, Mitchel P.:
Prisons and Prison Systems.
A Global Encyclopedia.

2005, 392 S., Greenwood Press, � 42,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Zu diesem Titel schreibt "Choice" im Mai 2006: "This truly unique and valuable resource is well suited and accessible for both research and browsing, and is emidently suitable for academic and larger public libraries. Highly recommended. Lower-division undergraduates through faculty/researchers; general readers", und "The Midwest Book Review – California Bookwatch" meinte im April 2006: "Any college-level collection with a focus on law enforcement should have this book ... It packs in details on famous prisons, prisoners, prison museums, prison culture, writings by prisoners and more, with listings ranging from paragraphs of biographical detail to near-essay fullness". (vt) KT 47/I
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sauerberg-Men-det-begynder-altid-med-en-hovedpersonI. Sauerberg, Lars Ole:
Men det begynder altid med en hovedperson. Om Leif Davidsens forfatterskab.

2006, 300 S., Lindhardt og Ringhof (Bonnier Forlagene), DKK ca. 299,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Leif Davidsen darf man getrost zu den wichtigsten zeitgenössischen Kriminalschriftstellern Dänemarks zählen. Geboren wurde Davidsen am 25.10.1950 in Otterup auf Fünen. Davidsen arbeitete als Journalist, unter anderem als Auslandskorrespondent in Moskau, und als Fernsehnachrichtenredakteur. Der Autor lebt jetzt als freier Schriftsteller in Kopenhagen. Für seine Kriminalromane und Thriller wurde er mit dänischen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet.
Lars Ole Sauerberg, Professor für Englische Literatur an der Universität Odense, hat dem dänischen Journalisten, Historiker und Kriminalschriftsteller Davidsen eine umfangreiche Betrachtung gewidmet. "Men det begynder altid med en hovedperson" berichtet ausführlich in acht Kapiteln über Leben (Kapitel 1 und 2) und Werk des Autors. Im 3. Kapitel untersucht Sauerberg Struktur und Geschichte des politischen Thrillers (Genre Struktur & Genre Geschichte), um dann in den folgenden Kapiteln (die Kapitelunterteilung in Spanien & Dänemark; Sowjetunion & Ruslland; Balkan folgt dem Werk Davidsens) die einzelnen Thriller genauer zu analysieren. Von den bisher insgesamt neun in Dänemark erschienenen Politthriller sind zur Zeit vier in deutscher Übersetzung greifbar (siehe dazu Schluß dieses Hinweises). Im abschließenden 8. Kapitel geht Sauerberg auf das "literarische Universum" des Leif Davidsen ein. Die kleine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Schluß des Buches verzeichnet allerdings ausschließlich dänische Quellen!
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An dieser Stelle sei Dr. Jost Hindersmann, UB Osnabrück, gedankt, der mich auf das Werk von Sauerberg aufmersam machte.
Die lieferbaren deutschen Übersetzungen Leif Davidsens sind:
- Der Augenblick der Wahrheit.
2001, 429 S. (Lime's billede, Ü.v. Peter Urban-Halle), Ullstein Taschenbuch 25017, EURO 8,95
(Bestellen bei Missing Link)

- Der Augenblick der Wahrheit.
2006, 346 S. (Lime's billede, Ü.v. Peter Urban-Halle), Süddeutsche Zeitung, EURO 4,90
(Bestellen bei Missing Link)

- Der Feind im Spiegel.
2006, 397 S. (Fjenden i spejelt, Ü.v. Peter Urban-Halle), Zsolnay, EURO 19,90
(Bestellen bei Missing Link)

- Der Fluch der bösen Tat.
2003, 339 S. (Den serbiske dansker, Ü.v. Peter Urban-Halle), Ullstein Taschenbuch 25542, EURO 8,95
(Bestellen bei Missing Link)

- Die guten Schwestern.
2004, 541 S. (De gode soestre, Ü.v. Peter Urban-Halle), Zsolnay, EURO 24,90
(Bestellen bei Missing Link)

- Die guten Schwestern.
2006, 541 S. (De gode soestre, Ü.v. Peter Urban-Halle), dtv Taschenbuch 20873, EURO 9,90
KT 47/I
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keincoverhellI. Schultz, Franz Joachim:
YGGDRASIL oder So schreiben Sie endlich den ultimativen, erfolgreichen Bayreuth-Krimi.
Anregungen und Hinweise von A bis Z.

o.J., 12 S., geheftet, zahl. Vingetten, Edition Schultz & Stellmacher (Privatdruck), [Dr. Franz Joachim Schultz, c/o Universität Bayreuth, Literaturwissenschaft: berufsbezogen, 95440 Bayreuth], EURO 2,00 zzgl. Porto.
Wer den KRIMI-TIPP seit seinem Erscheinen 1992 bezogen hat, wird sich bestimmt an den Hinweis auf "Mörderisch – Ein Krimikalender für das Jahr 1994" erinnern, ein liebevoll editierter und hergestellter Wandkalender aus dem "Kleinen Plakatmuseum Bayreuth" (seiner Zeit in einer limitierten Auflage von 100 Exemplaren erschienen – heute begehrt und gesucht / übrigens: der Großteil dieser limitierten Auflage wurde von Beziehern des KT gekauft). Zusammengestellt und herausgegeben wurde dieser Kalender von Franz Joachim Schultz.
Nach 12 Jahren hat F.J. Schultz sich wieder einmal dem Thema Kriminalliteratur zugewandt. Augenzwinkernd legt er jetzt Anregungen und Hinweise zum Schreiben eines ultimativen und –natürlich- erfolgreichen Bayreuth-Krimis vor. Franz Joachim Schultz, der seit 1994 den begleitenden Studiengang "Literarurwissenschaft: berufsbezogen" an der Uni Bayreuth leitet, meint in seiner kleinen Broschüre:
"Alle bisher verfassten Bayreuth-Krimis verlieren ... ihre Gültigkeit. Das war sowieso der letzte Schund!".
Starke Worte, aber sie kommen wohl von Herzen. Nun lassen sich seine Anregungen und Hinweise auch auf jede andere Ansiedlung in Deutschland übertragen (ersetze "Bayreuth" durch "..."). Wer also einen Lokalkrimi plant oder diesen bereits in Arbeit hat, könnte eventuell von den 34 Aregungen und Hinweisen A wie "Außerirdische" bis Z wie "Zucht und Ordnung" profitieren, muss sich aber dafür direkt an den Herausgeber wenden:
Dr. Franz Joachim Schultz, Universität Bayreuth, Literaturwissenschaft: berufsbezogen, D-95440 Bayreuth oder via e-mail [email protected]. KT 47/I

stark-sueskinds-parfumI. Stark, Günther:
Süskinds "Parfum".
Im Kampf zwischen Eros und Liebe.

2006, 423 S., mit einem Nachwort von Dieter Wellershoff, DWV Deutscher Wissenschafts-Verlag, EURO 26,90.
Die Hauptfigur von Patrick Süskinds Roman "Das Parfum", Jean-Baptiste Grenouille, ist ein Genie der Sinnlichkeit. Ist aber die geruchliche Sinnlichkeit des "Parfum" nicht an sich selber wieder nur symbolisch? Und was bedeutet dagegen Grenouilles eigene Geruchslosigkeit? Wieso zeigt, obwohl sein Eros im Zentrum steht, Grenouille auf Fabelebene keinerlei Anzeichen von Sexualität? Warum wird der durch seine Erotomanie zum Mörder? Warum bewahrt er sich den Duft eines der 26 erschlagenen Mädchen nicht in vivo, indem der sie zu seinem angetrauten Weibe macht? Warum ist Grenouilles Genie zum Trotz das "Parfum" kein klassischer Entwicklungs- und Bildungsroman? Warum darf des nicht als Künstlerroman missverstanden werden? Warum macht dieser "größte Parfumeur der Welt", statt im klassischen Sinn zu reüssieren, bloß eine Anti-Karriere? Was bedeutet seine siebenjährige Einsamkeit auf dem Plomb du Cantal? Woher rührt sein unbedingter Liebesanspruch? Warum ist seine Selbstauslöschung auf dem Cimetière des Innocents die einzige "Lösung" für seinen Konflikt? –
Diese Fragen verfolgt Günther Starks "Süskinds 'Parfum'. Im Kampf zwischen Eros und Liebe" in allen ihren Verschlingungen, indem der Roman als eine Parabel der verdinglichten Liebe gedeutet wird. Die These des Verfassers: Um zu zeigen, wie monströs das Genie der Sinnlichkeit ist, zeigt Süskind uns ein Scheusal und Monster, dessen Genie seine Sinnlichkeit ist! (vt) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

taylor-The-Cambridge-Companion-to-Wilkie-CollinsI. Taylor, Jenny Bourne (Hg):
The Cambridge Companion to Wilkie Collins
.
2006, 232 S., Cambridge University Press, Hardcover, � 45,00 (Tageskurs, zzgl. MWSt) / Paperback, � 16,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Wilkie Collins was one of the most popular writers of the nineteenth century, best known for "The Woman in White" and "The Moonstone". This companion offers a fascinating overview of Collin's writing, and will be an indespensable guide for all those interested in Wilkie Collins and his work. (vt) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

Texas-True-CrimeIII. Texas Monthly (Hg):
Texas Monthly On ... Texas True Crime.

2007, 224 S., University of Texas Press, ca. � 14,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Since 1973, one magazine has covered crime in Texas like no one else, delving deep into stories that may turn your stomach – but won't let you turn away. "Texas Monthly On ... Texas True Crime" is a high-speed read around Texas, chasing criminals from the Panhandle to the Piney Woods, through gated mansions and trailer parks, from 1938 to the twentyfirst century. The stories, which originally appeared as articles in the magazine, come from some of its most notable writers: Cecilia Ballí investigates the drug-fueled violence of the border; Pamela Colloff reports on Amarillo's lethal feud between jocks and punks; Michael Hall revisits the legend of Joe Ball, a saloon owner who allegedly fed his waitresses to pet alligators; Skip Hollandsworth uncovers the computer nerd who become Dalla's most notorious jewel thief; and Katy Vine tracks a pair of teenage lesbians inspired by Thelma and Louise.
Inhaltsverzeichnis: E. Smith, Introduction / S. Hollandsworth, Surburban Madness / P. Colloff, The Outsiders, Ballí, C., Borderline Insanity / Colloff, P., A Kiss Before Dying / Hollandsworth, S., Midnight in the Garden of East Texas / Vine, K., Girls Gone Wild / Hollandsworth, S., The Man Who Loved Cat Burgling / Hall, M., Two Barmaids, Five Alligators, and the Butscher of Elmendorf / Hollandsworth, S., The Day Treva Throneberry Disappeared / Colloff, P., A Bend in the River / Hollandsworth, S., The Last Ride of Cowboy Bob / Hollandsworth, S., The Family Man. (vt) KT 47/I
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Theoharis-the-Central-Intelligence-AgencyIII. Theoharis, Athan (Hg) [mit Richard Immerman, Loch Johnson, Kathryn Olmsted, John Prados]:
The Central Intelligence Agency.
Security Under Scrutiny.

2005, 400 S., Greenwood Press (Understanding Our Government), � 42,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
Created in 1947, the CIA plays an important part in the nation's intelligence activities and is currently playing a vital role in the "war on terrorism". It remains one of the most secretive und misunderstood organizations in the United States. This work provides an in-depth look into the Central Intelligence Agency. (vt) KT 47/I
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weber-Jeder-toetet-was-er-liebtII. Weber, Gregor:
"Jeder tötet, was er liebt".
Liebes- und Todesszenen in den Filmen Alfred Hitchcocks.

2007, 108 S., 300 Abb., Schüren Verlag, EURO 12,90.
Im April 1974 veranstaltet die Film Society des Lincoln Center in New York Alfred Hitchcock zu Ehren einen Galaabend. Mehrere Stunden lang werden populäre Szenen aus den Filmen des angloamerikanischen Regisseurs (1899 – 1980) vorgeführt. Unter den Zuschauern befindet sich auch der französische Filmemacher Fran�ois Truffaut, der seine Rezeptionseindrücke später folgendermaßen beschreibt: "Es war unmöglich, nicht zu sehen, daß alle Liebesszenen wie Mordszenen gefilmt waren und alles Mordszenen wie Liebesszenen. [...]
Auf der Leinwand nichts als Spritzer, Knallkörper, Ejakulationen, Stöhnen, Keuchen, Schreie, Blutvergießen, Tränen, verdrehte Handgelenke, und mir ging auf, dass in Hitchcocks – eher sexuellem als sensuellem – Kino der Liebesakt und der Tod eins sein." Diese Beobachtung von Truffaut verifiziert Gregor Weber in seiner luciden Studie. Er überprüft hier nicht nur, ob sich Truffauts These bzw. die daraus abgeleiteten Implikationen als stichhaltig erweisen, sondern auch, welche konkrete narrative und wirkungsästhetische Funktion die vermutete Paarung vonEros und Thanatos haben könnte. (vt) KT 47/I
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williams-Back-to-the-BadlandsI. Williams, John:
Back to the Badlands.
Crime Writing in the USA.

2007, 273 S., Serpent's Tail / Profile Books Ltd., � 8,99 (Tageskurs, zzgl. MWSt).
1993 wurde im KRIMI-TIPP schon einmal auf einen Titel von John Williams hingewiesen: "Into the Badlands. Travel Through Urban America" (2. Auflage).
Erfreulich ist es daher zu vermelden, daß sich der englische Journalist (Financial Times) und Autor ("Bloody Valentine", "Faithless" und "The Cardiff Trilogy") John Williams erneut auf die Spuren bekannter amerikanischer Kriminalschriftsteller gesetzt hat, um seine Betrachtungen von 1989 zu überprüfen und mit weiteren Autoren zu sprechen. "Back to the Badlands" ist in zwei Teile gegliedert:
Teil 1 "1989" beinhaltet die überarbeitete, allerdings gekürzte Ausgabe "Into the Badlands", Teil 2 "2005" schildert die erneute Reise durch die USA von John Williams.
Elf Autoren und deren Umgebung wurden von Williams besucht. Elf Autoren und ihre Werke werden betrachtet. Als Ergebnis liegt dem Leser ein ausdrucksvolles Porträt dieser Krimiautoren und zugleich der USA vor. John Williams führte Interviews mit James Lee Burke, James Ellroy, James Crumley, Elmore Leonard, Carl Hiaasen, Gar Anthony Haywood, Vicki Handricks, Kem Nunn, Kinky Friedman, Daniel Woodrell und George Pelecanos. Ihre Sicht auf die aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten der Vereinigeten Staaten und ihres urbanen wie ländlichen Umfeldes spiegeln sich in ihren Kriminalromanen wider.
John Williams berichtet über: Miami – the city that coke built / Southern Louisiana – tell it like it is / Los Angeles – looking for the big nowhere / Missoula, Montana – Saturday night at Charlie's bar / Detroit – where the weak are killed and eaten / Washington, DC – chili dogs in the chocolate city / Hollywood Beach, Florida – body heat / SoCal – where the debris meets the sea / Austin, Texas – don't move here / West Plains, Missouri – Ozark Mountain daredevil / A nightcap in the Dresden rooms (Hollywood).
Wie erwähnt, wurde Teil 1 aus Platzgründen gekürzt. Nicht mehr enthalten sind daher Portraits von und Interviews mit James W. Hall, Tony Hillerman, Joe Gores, Josiah Thompson, Sara Paretsky, Eugene Izzi, George V. Higgins, Nick Tosches, Joseph Koenig und Andrew Vachss.
Wer sich die erste Ausgabe "Into the Badlands" nicht mehr antiquarisch beschaffen kann, hat dennoch Gelegenheit die Interviews mit den genannten Autoren unter www.backtothebadlands.com nachzulesen. Auf dieser website wird zudem zusätzliches Material in Form von Rezensionen etc angeboten, ebenso wie Interviews, die John Williams über die Jahre hinaus mit anderen Kriminal- und Thrillerautoren/innen geführt hat. KT 47/I
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NACHWEISE
Interessante Sekundärliteratur, die trotz Anforderung das Archiv nie erreichten
– Schade –
oder nicht angefordert wurden [B]
(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)

V. Anonymus:
moerderische-dinnerparty-mord-in-shanghaiMörderische Dinnerparty – Mord in Shanghai (Spiel)
.
o.J., für 6 – 8 Spieler, Blaubart Verlag, EURO 35,80.
Shanghai in den 30er Jahren – eine vibrierende, multikulturelle Metropole mit zwei Gesichtern. Hier haben Franzosen und Engländer ihre glanzvollen Handelsniederlassungen – aber auch der Opiumhandel blüht. Yu-Sheng Ho, der "Pate von Shanghai", ist eine der mysteriösten und mächtigsten Gestalten dieses Mikrokosmos. Mit Opium und Glückspiel hat der Gangsterboss ein Vermögen verdient. In seinem mondänen "Shanghai-Club" mischt sich die illustre Shanghai-Society mit der Unterwelt. Doch während der Premiere seiner neunen Show findet man den Star des Abends und Yu-Sheng Hos derzeitige Geliebte, die bildschöne Singh-Sung, tot in ihrer Garderobe. Der raffinierte Mord wurde mit einem Paar vergifteter Essstäbchen verübt. Schnell ist eines klar: Der Täter hat der Diva vor ihrem Auftritt seine Aufwartung gemacht. (vt) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

Weitere Spiele aus der Serie "Mörderische Dinnerparty" sind:
moerderische-dinnerparty-die-stimme-aus-dem jenseits.jpg
- Die Stimme aus dem Jenseits
2005, EURO 35,80
(Bestellen bei Missing Link)

moerderische-dinnerparty-die-stimme-aus-dem jenseits.jpg
- Tod im London-Express.
2006, EURO 35,80
(Bestellen bei Missing Link)

Darüber hinaus veröffentlicht der Verlag in unregelmäßigen Abständen kurze newsletter zu den "Mörderischen Dinnerpartys". Interessenten sollten eine e-mail mit dem Hinweis "Newsletter" an folgende e-mail-Adresse senden: [email protected]

III. Beyrer, Klaus (Hg):
Beyrer-geld-oder-lebenGeld oder Leben!
Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub.

o.J., 160 S., 400 Abb., Edition Braus (zugleich Katalog der Ausstellung im Museum für Kommunikation Frankfurt/M. 2006, im Museum für Kommunikation Hamburg 2007, im Museum für Kommunikation Nürnberg 2008), EURO 34,80.
Diebstahl und Raub gehören als unausrottbare Delikte seit alters her zur Menschheitsgeschichte. Doch haben sie sich unter dem Vorzeichen zivilhistorischen Fortschritts gründlich verändert. Waren früher Postkutschen und seit dem 19. Jahrhundert Eisenbahnen das Ziel meist organisierter Raubzüge, so sind es heute die Banken selbst, die als Tatort für Schlagzeilen sorgen. Daneben bringt – noch weitgehend unbeachtet – das elektronische Zeitalter den "virtuellen Überfall" hervor, der nicht zuletzt Fragen der Netzsicherheit aufwirft. Postkutsche und Datennetz bilden die Eckpfeilger dieses breit gefächerten Katalogbandes, der die Kriminalgeschichte des Postraubes aufarbeitet und neben der Dokumentation einzelner Exponate, einschlägige Fachbeiträge enthält, etwa zu den Themen Postkutschenüberfall, Bankraub oder Datenklau.
[Texte von: Margret Baumann, Klaus Beyrer, Carl Franz, Dorothea Friedrich, Lothar Fritsch, Thomas Krause, Christian Lüdke, Michael North, Gaby Sonnabend, Friedrich Schiller, Michael Schmidt, Johann Gottlob Schulz, Milos Vec, Eva Wiebel] (vt) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

I. Frisch, Christine:
frisch-Modernes-Aschenputtel-und-Anti-James-BondModernes Aschenputtel und Anti-James-Bond.
Gender-Konzepte in deutschsprachigen Rezeptionstexten zu Liza Marklung und Henning Mankell
.

2005, 88 S., Södertörns högskola (Södertörn academic studies 27), ca. SEK 103,00 (zzgl. Porto, falls eine Besorgung möglich ist!).
Was passiert eigentliche mit Literatur, d.h. mit AutorInnen, ProtagonistInnen und Romanhandlungen, wenn sie neuen Konstruktionen im Rezeptionsprozess ausgesetzt werden? Vor allem, welche Gender-Codes und Gender-Konzepte treten dabei zu Tage? Diesen Fragen ist Christine Frisch am Beispiel von Liza Marklund und Henning Mankell nachgegangen. Sie hat dafür ein umfangreiches Material analysiert, deutschsprachige Rezeptionstexte, die zum einen dem Netz entnommen sind, zum anderen traditionellen Quellen, also Zeitungen und Zeitschriften, entstammen. (vt) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

I. Froschauer, Michaela:
froschauer-Wolf-Haas-und-seine-KriminalromaneWolf Haas und seine Kriminalromane.

2007, ca. 50 S., WiKu – Verlag für Wissenschaft und Kultur, ca. EURO 14,65.
Leider müssen diese mageren Angaben für sich sprechen. Mehrmalige Anfragen beim Verlag nach einem Besprechungsexemplar blieben unbeantwortet. Und selbst auf der homepage des Verlages ist nur Autor, Titel und Preis aufgeführt und keine weiterführende Erläuterung zu diesem bestimmt interessanten Buch. (tp) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

I. Martin Escribà, Àlex / Piquer Vidal, Adolf.:
Catalana-i-criminalCatalana i criminal.
La novella detectivesca del segle XX.

2006, 270 S., Vorwort von Andreu Martin, Documenta Balear (Arbre de mar 23), ca. EURO 21,00 (zzgl. Porto falls eine Besorgung möglich ist!).
Untersuchung zur katalanischen Kriminalliteratur und zu Kriminalromanen in katalanischer Übersetzung aus England, Frankreich, USA des 20. Jahrhunderts. Besondere Berücksichtigung finden natürlich spanisch/katalanische Autoren wie Jaume Fuster, Maria-Antònia Oliver, Isabel-Clara Simó, Josep Lluis Segui, Ferran Torrent, Margarida Aritzeta, Andreu Martin, Josep Maria Palua i Camps, Antoni Serra, Guillem Fontera u.a. (tp) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)

bang-bangI. Rodriguez Lozana, Miguel / Flores, Enrique (Hg):
Bang! Bang!
Pesquisas sobre narrative policiaca mexicana.

2005, 181 S., UNAM – Universidad Nacional Autónoma de México – Instituto de Investigacíones Filológicas (Letras del siglo XX), Preis nicht mitgeteilt (Besorgung ist fraglich!).
Analyse der mexikanischen Kriminalliteratur im Allgemeinen. Im Besonderen wird ein Blick auf die Werke von Antonio Helu, Rodolfo Usigli, Vicente Lenero, Sergio Pitol, Paco Ignacio Taibo II., Trujillo, Amapara und Parra geworfen, um die Darstellung dieser Untersuchung zu untermauern. (tp) KT 47/I
(Bestellen bei Missing Link)


AUSGELESEN
von Gisela Lehmer-Kerkloh (Berlin)

Engel in EsslingenGunter Gerlach:
Engel in Esslingen.

2007, 64 S., Edition Nautilus (Kaliber .64), EURO 4,60
Ebbe und Valerian sind zwei gescheiterte Verbrecher, die immer den Kürzeren ziehen. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, machen sie sich auf zu ihrem früheren Kumpel Rolf, der schon den nächsten "genialen" Coup plant. Doch schon im Zug wird ihnen ihr restliches Geld gestohlen, Ebbe wird selber des Diebstahls bezichtigt und es steht kein Rolf am Bahnsteig. Den finden sie dann tot in seiner Wohnung. Das Blatt wendet sich erst, als Maria plötzlich in Rolfs Wohnung steht. Liebenswürdige Kriminovelle um zwei chaotische Verbrecher, die nie ein richtiges Verbrechen zustande bringen, da ihr Herz zu gut ist.
(Bestellen bei Missing Link)

tex-Die Macht-des-Mr-MillerCharles den Tex:
Die Macht des Mr. Miller

2007, 446 S. (De macht van meneer Miller, Ü.v. Stefanie Schäfer), Grafit, EURO 18,90
Michael Bellicher ist mit sich und der Welt im Reinen: junger dynamischer Unternehmensberater bei einer international tätigen Firma in Amsterdam, hübsche Freundin ebenfalls Unternehmensberaterin. Als sein Bruder Kees nach mehrjährigem Aufenthalt in den USA nach einer Geschlechtsumwandlung als seine mit allen weiblichen Vorzügen ausgestattete Schwester Kirsten zurückkehrt, wirft in das völlig aus der Bahn. Michael vergisst seine Mandantentermine und gibt sich dem Alkohol hin. Er steht vor dem Rauswurf, schließt sich in der Firma eine und wird dabei Zeuge eines Mordes. Einige Zeit später wird die Leiche in der Firma gefunden. Nach den offiziellen Unterlagen war zum Todeszeitpunkt nur Michael in der Firma. Michael versucht seine Unschuld zu beweisen – aber nicht nur die Polizei sondern auch die Schergen des unheimlichen Mister Miller sind ihm auf den Fersen.
Charles den Tex erhielt für das Werk den niederländischen Krimipreis 2006. Ein packender Thriller, der die Manipulationsmöglichkeiten des World Wide Web beängstigend vor Augen führt. Als ehemaliger Kommunikations- und Managementberater kann den Tex zudem seine profunden Kenntnisse der Consultingbranche einfliessen lassen.
(Bestellen bei Missing Link)

ABGEHÖRT von Gitta List (Bonn)

Old Spice renewed oder Verratzt in Ostende
Erinnern Sie sich an Jörg Fausers Roman Der Schneemann? Richtig, die Geschichte vom kleinen Import-Export-Zocker Blum, der, während er eine Weile auf der schönen Insel Malta herumlungert und ziemlich erfolglos Pornomagazine zu verticken versucht, unversehens in den Besitz eines ominösen Gepäckscheins gelangt.
Das Paket, das in einem Münchener Postfach lagert, enthält ein paar Dosen Rasierschaum der Marke Old Spice, Old Spice allerdings der besonderen Art – astreines peruanisches Kokain. Nun ist Blum zwar immer auf der Jagd nach der günstigen Gelegenheit und einem kleinen , gern auch größeren Geschäft nie abgeneigt. Aber mit Koks im Wert von fast einer Dreiviertel Million (Mark waren es damals noch, aber auch das ist ja eine stattliche Summe), das obendrein nicht seines, sondern geklaut ist, auf den Schwarzmarkt und durch halb Europa zu gehen zu – ob das nicht eine Nummer zu groß ist für einen B-Ganoven? Aber sicher doch, sogar zwei. Mindestens. Das alte David-gegen-Goliath-Motiv, immer ein hübscher, schätzenswerter Dreh, auch und gerade im Kriminalroman, es hat eine besondere dialektische Anmut, das Licht dieses biblischen Gleichnisses auf sinistre Milieus zu richten. Fauser hat das im Schneemann mit offenbarem Vergnügen und der ihm eigenen Könnerschaft getan, die, ich werde nicht müde es zu wiederholen, im deutschen Kriminalroman immer noch große Ausnahme ist.
Seine Sprache so lässig wie genau, seine Beobachtung und Darstellung geradezu seismographisch genau die Nuancen sündigen Denkens, Fühlens, Handelns registrierend, portraitiert er die Comédie Humaine der siebziger , der deutschen siebziger Jahre. Aber was die Siebziger überdauert hat, ist natürlich der Wunsch eines jeden kleinen und großen Ganoven auf Profit, auf eine kleine Geldinsel, die ihm gehört, nach allen Regeln des Kapitals.
Und weil Fauser ein kluger Mann war, treffen seine schnoddrigen Schilderungen heute immer noch zu und geradewegs die Essenz dessen, was immer noch gilt: Hol es dir, sonst kriegste nix, und überhaupt: Besser, du rechnest mit dem Schlimmsten.
Gewiss spielte Fauser in seinen Kriminalromanen mit Klischees. Anders aber als ein Kirchhoff wusste er um die Wirklichkeiten, aus denen sie stammen, und deswegen benutzte er sie nicht mit der Arroganz eines bornierten Bourgeois, der bloß mal einen Ausflug in niedere literarische Gefilde macht.
Der Schneemann ist jetzt als Hörbuch erschienen. Schade, dass Fauser nicht selbst lesen konnte, er hatte es drauf, seine Texte vorzutragen, deren Musikalität aus seinem Munde, in dieser hessisch gefärbten Diktion so großartig ungroßartig klang. Hat nicht sollen sein, im Sommer vor zwanzig Jahren starb Fauser, und jemand wie er fehlt, auch dies werde ich nicht müde zu wiederholen, der deutschen Literatur bis heute.
Heikko Deutschmann aber macht seinen Lesejob sehr gut. Spricht unprätentiös, dem Text Raum fauser-Der-Schneemanngebend, ohne Fisimantenten, doch mit genau der richtigen Portion Wiedergabe jenes leise lächelnden Neins, das Fausers Texte immer – und mit gutem Grund – durchzieht.
Jörg Fauser:
Der Schneemann.

2007, 6 Audio-CDs, 434 Min., Ungekürzte Lesung von Heikko Deutschmann. Hörbuch Hamburg, EURO 29,95. KT 47/I
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UNTER DER LUPE

KRIMI & Co.
Peter Faecke
Immer Spannung – und immer Literatur
EDITION KÖLN

Die Unterzeile unserer Reihe Krimi & Co. versteht sich nicht bloß als Werbeslogan, sondern durchaus als Programm: das Co., die Literatur, soll gewissermaßen der Kommanditist des Kriminalromans sein.
Die Edition Köln stellt also bevorzugt literarische Autoren vor, die ganz oder für Teile ihres Werkes dieses Genre gewählt haben. Gewiss aus unterschiedlichen Gründen: aus Freude am Experiment und der Herausforderung die einen; andere, weil sie längst wissen, dass ihnen der Krimi andere, zum Teil auch freiere Gestaltungsmöglichkeiten gibt, mit denen sie noch dazu neue Leserschichten erreichen können; wiederum andere, weil sie, wie der große, alte und noch immer voller Kreativität steckende Zauberer des lateinamerikanischen Krimis Daniel Chavarría, den Kriminalroman als das entwickeln, was einst der Gesellschaftsroman war – ein ideales Instrument der Aufklärung, der Wissensvermittlung, der Unterhaltung selbstverständlich auch, die dem Leser nebenbei noch zeigt, wie schwer, aber nicht, wie aussichtslos es ist, ein Mensch zu sein.
Oder wie der kubanische Romancier, Literaturkritiker, Journalist Amir Valle, der zehn Jahre lang ganz professionell die Nacht- und Schattenseiten von Havanna recherchierte und dabei Freundschaft schloss mit der heute inoffiziellen Autorität der Altstadt, ein Schwarzer, der früher für den Mafiaboss Meyer Lanski einen Teil der Schmutzarbeit erledigte: klar, dass er sich den Krimi als Transportmittel seiner Erfahrungen und seiner Kritik an der kubanischen Gesellschaft wählte – zunächst mit der schmerzlichen Erfahrung, dass er im letzten Jahr nicht mehr in sein doch eigenes Land einreisen konnte. Inzwischen aber auch mit der guten Erfahrung, dass seine Kriminalliteratur in mehr und mehr Ländern bekannt wird – als kritische Literatur.
Oder wie der Chilene Bartolomé Leal, Filmkritiker, Polizeireporter, Übersetzer, Verleger, der außerdem lange als Berater internationaler Hilfsorganisationen in Ländern der Dritten Welt gearbeitet und so ausführlich Erfahrungen mit Korruption und Gewalt, mit der Mafia und ihren Killern, aber auch mit der mühsam bewahrten kulturellen Tradition dieser Länder gesammelt hat – auch hier lag es nahe, dass er in Nairobi den schwarzen Privatdetektiv Tim Tutts erfand und in Bolivien einen Drucker oppositioneller Schriften, der privat ermittelt. Wie und für wen hätte ein Roman der sogenannten Hochliteratur seine Erfahrungen fassen können?
Oder wie Antonio Lozano, in Tanger geboren und auf den Kanarischen Inseln lebend, der jedes Jahr die Erfahrung macht, dass Tausende von Afrikanern unter den erbärmlichsten und gefährlichsten Umständen zu ihm über den Atlantik fliehen, im Kopf die Aussichtslosigkeit des Lebens ihrer Länder, aber auch die noch gültigen Traditionen und die Reste ihrer eigenen, einstigen Hochkulturen. Und kaum angekommen, drohen sie instrumentalisiert und kriminalisiert zu werden, nicht nur von Spaniern: schwarze Arbeit, weiße Drogen, Prostitution ... Auch hier bietet sich an: Krimi & Co. – Kriminalliteratur.
Bisher sind in der Reihe Krimi & Co. Autoren aus spanischsprachigen Ländern vertreten. Das liegt daran, dass ich Romanist bin und lange als Entwicklungshelfer in Lateinamerika gearbeitet habe. Und da habe ich mein Herz gelassen. Es liegt aber auch daran, dass spanische, lateinamerikanische Autoren der Hochliteratur gern und bedenkenlos "über den Zaun fressen": sich des Krimigenres bedienen, wann immer es ihnen angebracht scheint. Und dass die großen Literaturkritiker diese Krimis genauso gewissenhaft lesen und rezensieren, loben oder verreissen wie ihre rein belletristischen Arbeiten. Der Krimi ist eine von vielen möglichen literarischen Ausdrucksformen, nichts anderes. Ob es die bessere oder schlechtere Literatur ist, das entscheidet sich am einzelnen Buch.
Davon sind wir leider noch weit entfernt. Immerhin räumen die großen Zeitungen inzwischen der Kriminalliteratur eine wenn auch kleine Ecke ein, findet sie in Rundfunk und Fernsehen ein gewisses Echo. Immerhin werden wir in Kürze die Reihe mit dem schon umfangreichen Werk von Jürgen Alberts und Peter Paul Zahl erweitern. Ganz so finster sieht es also auch bei uns nicht aus. Aber wo bleiben die anderen, die Großen und die noch Kleinen der deutschen Gegenwartsliteratur? Es ist gar nicht so selten, dass mir einer von ihnen sein Interesse am Krimi bekundet – und dann doch überlegt, ihn lieber unter Pseudonym zu veröffentlichen. Und ihn schließlich nicht erst schreibt. Als würde er eine unzüchtige, seinen Ruf ruinierende Handlung begehen, ein Exhibitionist im Park, vor sich auf der Bank aufgereiht fünf junge Mütter mit Kinderwagen, so etwas, in der Art.
Auch mit dieser Haltung wird die unselige Trennung zwischen Hochliteratur und Kriminalliteratur fortgeschrieben. Und das Niveau des deutschen Krimis, der schon jetzt nur in vereinzelten Fällen über die Regionalliga hinauskommt, droht weiter zu sinken. Denn natürlich greift der deutsche Leser gern zu Büchern, die ihm versprechen, von der Realität zu erzählen, in der er lebt. Von seinem Land. Seiner Stadt. Und selbstverständlich gibt es die Publikumsverlage, die ihn damit bedienen – auf Biegen und Brechen. Und wer sich erst einmal daran gewöhnt hat, der hat Schwierigkeiten, ein wirklich gutes Gericht zu genießen. Mit der Gewöhnung ans bloß Mäßige verliert sich eben die Fähigkeit, das Außergewöhnliche zu schätzen und zu genießen. Und wenn sich der Verleger zum Schrotthändler macht, darf er sich nicht wundern, wenn das gelegentlich gute Buch, das er veröffentlicht, ein Ladenhüter bleibt


AUSGEPACKT Eine Auswahl der kürzlich im Archiv eingetroffenen Spannungsliteratur

(tp = Thomas Przybilka / vt = Verlagstext)
siehe dazu KT 47/II

Buchhandlung Missing Link / Zweigniederlassung Bonn Thomas Przybilka / Buschstr. 14 / D-53113 Bonn Tel: 0228 – 24 21 383 / Fax: 0228 – 24 21 385 e-mail: [email protected] W

Ihre Bestellungen der hier vorgestellten Bücher und Hörbücher bitte an:
Buchhandlung Missing Link
Zweigniederlassung Bonn
Thomas Przybilka
Buschstr. 14
53113 Bonn
Fax: 0228 – 24 21 385
Tel: 0228 – 24 21 383
e-mail: [email protected]
Wie üblich:
Deutsche Bücher innerhalb Deutschlands stets porto- und verpackungskostenfrei / fremdsprachige Titel ab einem Rechnungsendbetrag von � 52,00 innerhalb Deutschlands ebenfalls porto- und verpackungskostenfrei!
Bitte geben Sie bei Bestellungen stets die KT-Nummer an, die sich am Schluß jedes Hinweises befindet – danke.
Erstbesteller aus dem Ausland mögen bitte die Daten ihrer Kreditkarten angeben!


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