"The South's gonna rise again!" meinen unverbesserliche Fans der amerikanischen Südstaaten und ihrer glorreichen Vergangenheit.
John Hart
Der König der Lügen
Übersetzt von Rainer Schmidt
C. Bertelsmann Verlag 2007,
444 S., € 19.95
Mit literarischem Anspruch wollte Stephen King nie zu tun haben - schon gar nicht als Richard Bachman. Unter diesem Pseudonym schrieb er Anfang der 70er ein paar Thriller, die ihm schnelles Geld einbringen sollten, dann aber doch erst später unter seinem echten Namen erschienen. Einen davon hat King jetzt ausgegraben und fertiggeschrieben: "Qual" (im Original: "Blaze") erzählt die Geschichte eines riesenhaften, geistig langsamen jungen Mannes, der in seiner Kindheit Schreckliches erleben mußte (nicht schon wieder �) und sich als Gelegenheitsarbeiter und -verbrecher durchschlägt. Nachdem sein Komplice George - mit dem ihn eine Art "Asphalt Cowboy"-Beziehung verbindet - erstochen wurde, nimmt er den Freund nur noch als geisterhafte Stimme wahr. Und die redet ihm dummerweise ein, einen alten gemeinsamen Plan zu verwirklichen, indem er ein Millionärs-Baby kidnappt.
Kann nur schiefgehen, geht natürlich auch schief, ist flüssig geschrieben, aber nur in Maßen originell, bringt das nötige Maß Tragik mit, hinterläßt aber vor allem die Frage: Warum veröffentlicht King sowas? Braucht er das Geld? Will er zu Lebzeiten noch alles herausschießen, was er ja auf einen Zettel gekritzelt hat? Wir wissen es nicht und hoffen auf bessere Zeiten ...
Stephen King (als Richard Bachman)
Qual
Übersetzt von Jürgen Bürger
Heyne Verlag 2007,
383 S., € 19.95
King hätte "Blaze" ja gern bei "Hard Case Crime" - wo auch sein sinnloser Kurzroman "The Colorado Kid" erschien - veröffentlicht, hat sich dann jedoch gottlob dagegen entschieden. Dort kommt man sowieso ohne ihn zurecht, wie wir an Band 21 der Reihe, Madison Smartt Bells "Straight Cut", sehen. Der aus dem Jahre 1986 stammende Noir-Roman einer damaligen Hoffnung der jungen US-Literatur hat
auch heute noch nichts von seinem Biß verloren. Die existentialistische, mit Kierkegaard-Zitaten gespickte Odyssee eines Film-Cutters, der in Italien eine Dokumentation schneidet und dabei in Drogengeschäfte verwickelt wird, läßt einen wünschen, daß Bell wieder mehr solche Bücher statt akademischer Werke schreiben würde …
Madison Smartt Bell:Straight Cut Hard Case Crime (Dorchester Publ.) 2006, 253 S., 6,99 US-$ |
Donald E. Westlake (als Richard Stark):Lemons Never Lie Hard Case Crime (Dorchester Publ.) 2006, 221 S., 6,99 US-$ |
Apropos Parker: Robert B. schreibt immer noch seine Krimis um den harten Privatdetektiv Spenser - und die erscheinen jetzt im engagierten Pendragon-Verlag auch wieder auf deutsch. Schade nur, daß Spenser in "Der stille Schüler" längst nicht mehr so hart und zynisch ist wie in seiner Anfangszeit.
Robert B. Parker
Der stille Schüler
Übersetzt von Frank Böhmert
Pendragon Verlag 2007,
213 S., € 9.90

Peter Hiess