Die Alligatorpapiere

SCHWARZE HEFTE

SCHWARZE HEFTE

Krimis vom Hamburger Abendblatt


vorgestellt von Thomas Przybilka

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Schwarze Hefte kompakt
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Interview mit Volker Albers




SCHWARZE HEFTE
Die kleinformatige Krimi-Reihe des Hamburger Abendblattes.

Göhre, Frank: Rentner in Rot Seit 1998 erscheint eine kleinformatige Krimiserie unter dem Reihentitel "Schwarze Hefte". Mehr als 270 000 Schwarze Hefte sind bislang verkauft (Stand 08/2003), drei Titel der Reihe haben den "Marlowe"-Preis der Chandler-Gesellschaft erhalten: "Der Tod in Harvestehude" (Carmen Korn), "Süßer Sumpf" (Birgit H. Hölscher) und "Der Samurai im Elbberg" (Robert Lynn). Herausgegeben wird diese Serie von Volkers Albers, Redakteur und Krimi-Experte des Hamburger Abendblattes. Die No. 1 lieferte Frank Göhre mit "Rentner in Rot" und die No. 50, erschienen im Sommer 2003 ist gleichfalls ein Göhre-Titel, nämlich "Die toten Augen vom Elbstrand".
(Die erfolgreiche Serie wurde im November 2004 mit der Nummer 63 eingestellt. Volker Albers ist aber nun Herausgeber der Reihe "kaliber. 64" bei der "Edition Nautilus", die (erstaunlicherweise) unter dem Motto "64 Seiten und Schluss!" mörderisch gute Kurzkrimis von preisgekrönten Autoren veröffentlicht ...)

Für die Seite "Schwarze Hefte" bei den Alligatorpapieren, die alle Hefte in der Reihenfolge Ihres Erscheinens präsentiert, sprach Thomas Przybilka - BoKAS - Bonner Krimi Archiv [Sekundärliteratur] - mit Volker Albers über die die Entstehungsgeschichte dieser erfolgreichen Serie.



Thomas Przybilka: Herr Albers, wie sind Sie auf die Idee zur Krimi-Reihe "Schwarze Hefte" gekommen?

Volker Albers: Zufällig stieß ich vor ungefähr sechs Jahren auf eine Agenturmeldung, laut der ein Magdeburger Kleinverlag eine alte DDR-Krimireihe wieder hatte aufleben lassen.

Blaulicht TP: Sie meinen "Blaulicht". Neben der Taschenbuchreihe "DIE" (Delikte, Indizien, Ermittlungen) war "Blaulicht" eine der Vorzeigeserien der DDR-Kriminalliteratur.

VA: Genau. "Blaulicht" hatte Polizeigeschichten zum Inhalt. Sie war kleinformatig und kostete - glaube ich - zwei Ostmark und war an jedem Kiosk zu kaufen.

TP: Die Nach-Wende-Serie "Blaulicht" gibt es nun allerdings auch schon nicht mehr. Meines Wissens war mit Doppel-Ausgabe 23/24 im Jahr 1999 das Ende dieser Nachfolgeserie gekommen.

VA: Sie werden das bestimmt besser wissen. Jedenfalls erwarb seiner Zeit der Block-Verlag die Recht am Namen "Blaulicht" vom Verlag "Das neue Berlin", um einen Neuanfang zu wagen.

TP: Gab es nicht auch eine ähnliche Serie in Frankreich?

Metro PoliceVA: Sie meinen bestimmt "Metro Police" . Diese kleinformatige Krimireihe erschien in Paris und wurde nur in Automaten an Metrostationen vertrieben. Das Thema war beliebig - nur ein Mord in der Metro durfte nicht vorkommen.

TP: Verständlich, wer will schon Negativwerbung auf eigenem Grund und Boden.

VA: Dies also zur Vorgeschichte der Reihe "Schwarze Hefte", so entstanden Idee und Konzept für die Serie. Es sollten Krimis im handlichen Reclamheft-Format mit einem Umfang von 64 Seiten werden.

TP: Der Seitenumfang erinnert an die alten Groschenhefte.

VA: So ist es. Die "Schwarze Serie" sollte überall bequem mitzunehmen und zu lesen sein.

TP: Welche Autoren schreiben für die "Schwarze Serie"?

VA: Es sind Hamburger Krimiautoren, und zwar schreiben sie exklusiv für die Serie "Schwarze Hefte". Und nur Krimigeschichten, die auch in Hamburg spielen.

TP: Gibt es denn so viele Hamburger Krimiautoren, damit die Serie regelmäßig erscheinen kann?

VA: Krimiautoren gibt es viele in Hamburg. Dies erleichtert in der Tat die Realisierung des Konzepts.

TP: Wieviele Ausgaben erscheinen pro Jahr?

VA: Es sind stets 9 Hefte, die von Februar bis Oktober jeden Jahres erscheinen.

TP: Thema Hamburg, Autoren nur Hamburger - wird da der Leserkreis sich nicht ausschließlich auf Hamburg und Umgebung beschränkt?

VA: Nein - auf keinen Fall. Die "Schwarze Serie" ist im gesamten Bundesgebiet zu erhalten. Und wird dort auch angenommen. Die Autoren Carmen Korn, Birgit H. Hölscher und Robert Lynn erhielten zum Beispiel für ihre "Schwarze Hefte"-Storys jeweils einen "Marlowe".
Korn, Carmen: Der Tod in Harvestehude Hölscher, Birgit H.: Süsser Sumpf Lynn, Robert: Der Samurai im Elbberg
TP: Der Krimipreis der Raymond Chandler-Gesellschaft Deutschland e.V. an der Uni Ulm.

Göhre, Frank: Die toten Augen vom Elbstrand. Dr. Mabuse ist zurückVA: Genau. 1998 erschien mit No. 1 "Rentner in Rot" von Frank Göhre - und die 50ste Ausgabe 2003 wird ebenfalls ein Titel von Frank Göhre sein "Die toten Augen vom Elbstrand".





TP: ???

VA: Frank Göhre lässt Dr. Mabuse auferstehen.

TP: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg für die Krimis vom Hamburger Abendblatt in der Serie "Schwarze Hefte".
Anmerkung: Mit der Nummer 63 wurde die Reihe eingestellt.
Alle Hefte sind vergriffen, es erfolgt keine Neuauflage.
Die Hefte sind allesamt über den Handel nicht mehr lieferbar!
Volker Albers betreut inzwischen die Reihe kaliber. 64 in der Edition Nautilus: www.edition-nautilus.de

Der Interviewer:
Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien. Letze Buchveröffentlichung:
Siggi Baumeister oder: Eine Verfolgung quer durch die Eifel. Die Eifelkrimis des Jacques Berndorf.
84 S., 2001; EUR 10,50
NordPark Verlag




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