Krimi-Report No. 23 Krimi-Report
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Alex Flückiger

»Lexikon der internationalen Krimiautoren«
vorgestellt von Thomas Przybilka

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Der Autor:
Alex Flückiger

Keine biographischen Daten bekannt

Der Rezensent:
Thomas Przybilka verdient seinen Lebensunterhalt als Buchhändler. Er ist langjähriges Mitglied der "Autorengruppe Deutschsprachige Kriminalliteratur Das Syndikat". 1989 baute er das international bekannte "Bonner Krimi Archiv (Sekundärliteratur)" [BOKAS] auf. Bei den Alligatorpapieren veröffentlicht er regelmäßig seine "Krimi-Tipps zur Sekundärliteratur zum Krimi." Zahlreiche Publikationen zur Kriminalliteratur in Fachanthologien und -magazinen im In- und Ausland. Kriminalgeschichten in Deutschland, Bulgarien und Spanien.

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Mit einem Gewicht von knapp 1 kg liegt das "Lexikon der internationalen Krimiautoren" schwer in der Hand. Muß es auch, denn hier werden ca. 1350 Kriminalschriftsteller (wenn ich mich nicht verzählt habe) mit Kurzporträts und kleinen Bibliographien vorgestellt ...

Der Titel ist vielleicht etwas irreführend, besser wäre "Lexikon der internationalen Krimiautoren in deutscher Übersetzung", denn die Porträts, Kurzbesprechungen und Bibliographien basieren ausschließlich auf Krimis von Autoren, die es zu einer Übersetzung ins Deutsche gebracht haben. Eine kurze und allgemein gehaltene Einleitung zum Kriminalroman und seiner Geschichte (leider nicht immer ganz korrekt), eine Minimalerläuterung von Fachbegriffen des Genres (nämlich kümmerliche 7!). Weiterhin eine subjektive Aufstellung des Verfassers der "größten Krimiautoren", der "schönsten Entdeckungen" und der "saftigsten Internetseiten" leiten zum eigentlichen Lexikonteil über.

Flückiger hat sein Lexikon nach Ländern gegliedert, dort wiederum sind die Autorinnen und Autoren alphabetisch gelistet. "In eigener Sache" läßt Flückiger wissen, das Lexikon "... enthält vornehmlich eine (subjektiv gefärbte) Auswahl wichtiger Autoren ... Wer ausschließlich billigste Konfektionsware oder nur einzelne für das Genre irrelevante Bücher verfasst hat, musste über die Klinge springen ... ". Wie bereits in der Einleitung, so fällt auch im Lexikonteil der flapsige Sprachstil Flückigers auf: "zusammengestiefelt" sind "Knaller" die so "in die Tasten gehauen", daß die "Kacke am dampfen ist". Dem im Pluralis majestatis schreibenden Autor ("wir wundern uns") hätte ein Lektorat wohl angestanden. Dann wären regelmäßig auftauchenden Adjektive wie "süffig" oder "situiert" oder die "Erwachsenenbildner" ersetzt worden. Kurzum, dieser Duktus hat in einem Lexikon nun absolut nichts zu suchen! Wie erwähnt, ist das Lexikon nach Ländern in 17 Kapitel gegliedert (Grossbritannien und Irland – USA – Kanada – Australien/Neuseeland – Frankreich – Benelux – Deutschland – Österreich – Schweiz – Italien – Spanien und Portugal – Lateinamerika – Skandinavien – Russland – Osteuropa und Balkan – Afrika – Asien), eine nicht schlechte Idee, so hat der Benutzer einen klaren Blick auf Autoren kleinerer Krimi-Nationen, ohne daß diese von der Fülle der anglo-amerikanischen Autoreneintragungen (ca. 900) erdrückt werden. Gut getan hätte auf jeden Fall ein alphabetisches Autorenregister, um das Lexikon noch besser erschließen zu können.

Trotz meiner Mäkeleien: Alles in allem soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß Flückiger mit seinem Lexikon die Lücke enger werden läßt, die seit "Walkhoff-Jordan" entstanden ist. Das "Lexikon der internationalen Krimiautoren" ist eine sehr gute Ergänzung zu bisher erschienenen (und jetzt meist leider vergriffenen) Krimi-Bibliographien und Nachschlagewerken zu Kriminalschriftstellern. Interessenten, die dieses Handbuch häufig nutzen werden, sei zu zwei Exemplaren geraten – es ist zu befürchten, daß die Klebebindung bei intensiver Nutzung bald das Zeitliche segnen wird und aus diesem wichtigen Referenzwerk eine Loseblattsammlung wird.
© Thomas Przybilka


Flückiger, Alex:
Lexikon der internationalen Krimiautoren.
Von Agatha Christie bis Donna Leon, Ed McBain bis Henning Mankell, Georges Simenon bis Minette Walters, Eric Ambler bis Tom Clancy – die volle Dröhnung.

Books on Demand GmbH
ISBN 3-499-23571-4,
2005, 613 S., 36,00 EUR



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